Die Kombination aus verringertem Schlachtschweineangebot und geringerem Schlachtgewicht ergibt in vielen Mitgliedsstaaten aktuell eine nicht bedarfsdeckende Fleischmarktversorgung. Zudem weckt das lebhafte Bestellwesen aus Asien die Sinne der Fleischkaufleute, insbesondere derer, die direkte Geschäftsbeziehungen nach Peking, Seoul oder Tokio pflegen. Speziell deutsche Großabnehmer sind diesbezüglich gut vernetzt, wodurch das Interesse an schlachtreifen Schweinen steigt. Damit konnten die Vertreter der Erzeugergemeinschaften bei der deutschen Preisbildung ihre Forderung mit einem Plus von 7 Cent ins Trockene bringen. Auch in den übrigen Mitgliedsländern bewegen sich die Notierungen in ähnlicher Dimension (z. B. Frankreich + 5 Cent) aufwärts.
Auch in Österreich hinterlässt der globale Stimmungswandel am Schweinemarkt eindeutige Spuren. Das schon zuletzt unterdurchschnittliche Schweineangebot tendiert weiter abnehmend. Das relativ stabil hohe Schlachtgewicht von aktuell 98,6 kg deutet darauf hin, dass die Abgabebereitschaft der Mäster eher verhalten sein dürfte. Am Fleischmarkt sind die Rückmeldungen unterschiedlich. Während Inlandsversorger das zu Ende gehende Geschäft in den Schigebieten bedauern, herrscht bei exportorientierten Unternehmen Optimismus. Vor diesem Hintergrund konnte an der Ö-Börse ein Plus von 7 Cent fixiert werden.
Preise KW 12/13 (Marktbericht vom 21. März 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,49 Euro (+ 0,07)
Berechnungsbasis: 1,39 Euro (+ 0,07)
Zuchten-Notierungspreis: 1,17 Euro (+ 0,05)
Berechnungsbasis: 1,07 Euro (+ 0,05)
Johann Schlederer, VLV