Weil das aktuelle Angebot an schlachtreifen Schweinen einige Prozent unter Vorjahresniveau liegt, können sich quer durch die EU die Notierungen gut behaupten. Am EU Leitmarkt Deutschland wurden in der abgelaufenen Woche nur geringfügig mehr als 900.000 Schlachtungen gemeldet, wobei Schlacht- und Zerlegekapazitäten für mehr als 1 Million verfügbar wären. Vor diesem Hintergrund konnte die Vereinigung der deutschen EZGs eine weitere Preisentwicklung (+ 6 Cent) nach oben umsetzen. Trotzdem laufen die Geschäfte am Fleischmarkt unbefriedigend. Die wegen des Coronavirus um eine Woche verlängerten Neujahrsferien in China waren gar nicht nach dem Geschmack der Exporteure.
Auch in Österreich sind die Schlachtbetriebe anhaltend auf der Suche nach Schweinen. Einerseits ist das Angebot überschaubar, andererseits ist man um Auslastung bemüht. Mangelnde Auslastung kostet mitunter mehr Geld als das eine oder andere ertragsschwache Fleischgeschäft. Hilfreich ist zurzeit das gesteigerte Interesse der Fleischindustrie, sich einen Rohstoffpuffer für die nächsten Monate anzulegen. Prognosen auf Basis des aktuellen Ferkelmarktes lassen für das zweite und dritte Quartal dieses Jahres eine Unterversorgung am Schlachtsektor erwarten. Das durchschnittliche Angebot an der Ö-Börse war gut gefragt, was ein Plus von 5 Cent zur Folge hatte.
Preise KW 07/08 (Marktbericht vom 13. Februar 2020):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,88 Euro (+0,05)
Berechnungsbasis: 1,78 Euro (+0,05)
Zuchten-Notierungspreis: 1,61 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,51 Euro (± 0,00)
Dr. Johann Schlederer