Die Preisbildung in Deutschland kam erneut unter Druck; das Plus der Vorwoche musste zur Gänze zurückgenommen werden. Erklärbar ist diese Entwicklung mit gegenläufigen Marktkräften. Einerseits sind Schlachtschweine eher knapp verfügbar – langfristig liegt das aktuelle Preisniveau um etwa 15 Prozent über dem Trend. Andererseits setzen die Abnehmer alle Hebel in Bewegung, um den Preisaufschwung zu hemmen – so hat die Fleischindustrie sonst übliche Einlagerungsaktivitäten reduziert bzw. nicht gestartet und fährt nur verminderte Stückzahlen auf den Schlachtbändern.
Österreichbörse muss mitziehen
In Österreich zeigt sich der Schlachtschweinemarkt in Folge der deutschen Entwicklung reichlich versorgt. Während nach Bekanntwerden der neuerlichen Preiskorrektur die Angebotszahlen stiegen, mehrten sich die Abbestellungen auf Abnehmerseite. Nach vehementen Forderungen seitens der Schlachtbranche wurde auch an der Ö-Börse eine Preisrücknahme um fünf Cent fixiert.
Tendenz: Bei allem Unverständnis für das Auf und Ab der jüngsten Preise ist festzuhalten, dass das Preisniveau an sich für den Start ins neue Jahr zuversichtlich stimmen sollte. Im 15-Jahresvergleich ist es immerhin der drittbeste Wert. Trotz der jüngsten Turbulenzen bleibt der Ausblick für den Rest des Monats Jänner positiv.
Preise KW 02-03 2017 (Marktbericht vom 12. Jänner 2017):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,48 Euro (-0,05),
Berechnungsbasis: 1,38 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,29 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,19 Euro
Johann Schlederer; VLV