Die Situation am seit Jahresbeginn überfüllten Schweine- und Schweinefleischmarkt hat sich bisher kaum entspannt. EU-weit schmerzen Absatzverluste durch die anhaltenden und immer wieder verlängerten Gastro-Lockdowns, die vom florierenden LEH Geschäft nur teilweise kompensiert werden können. Zusätzlich haben alle Mitgliedsländer das „ASP-Belastungspaket“ aus Deutschland (+/- 0,00) zu schultern, wo man seit Wochen ca. eine Million Stück an schlachtreifen Tiere vor sich herschiebt und zu unterpreisiger Vermarktung gezwungen ist. Vor diesem Hintergrund ist die unveränderte Notierung in Deutschland schon als Erfolg zu bewerten.
In Österreich schafft die Schlachtbranche durch Vollauslastung einen begrüßenswert schnellen Abbau des Überhanges. Mussten sich Anfang Jänner noch ca. 60.000 Schweine „gedulden“, so gesellen sich aktuell nur mehr ca. 20.000 Stück der Vorwoche zum frischen Angebot. Folge dessen dürfte das über 100 kg liegende Durchschnittsschlachtgewicht im Jänner in nächster Zeit wieder zweistellig werden. Schlacht- und Zerlegebetriebe sind durch laufendes Coronatesten der Mitarbeiter bemüht, durch das Virus keine Manpower zu verlieren und die volle Auslastung der Kapazitäten auch zukünftig zu gewährleisten. Während klein- und mittelbetriebliche Fleischunternehmen mit dem Ausfall des Wintertourismus hadern, schaffen es die Großschlachtbetriebe mit intensiver Exporttätigkeit – vorwiegend nach China – den Warenstrom zufriedenstellend in Fluss zu halten. Vor diesem Hintergrund wurde an der Ö-Börse abermals auf Vorwochenniveau fixiert.
Preise KW 03-04/2021 (Marktbericht vom 21. Jänner 2021):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,32 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,22 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,03 Euro (=)
Berechnungsbasis: 0,93 Euro
Dr. Johann Schlederer