Schweinemarkt KW 03-04/’22: Omikron verschärft die schwierige Marktlage

Afrikanischer Schweinepest und Covid-Pandemie halten den EU-Schweinemarkt in der Zwickmühle. Zu den schon zwei Jahre andauernden Absatzbremsen beim Außer-Haus-Verzehr und bei der ASP-bedingten Asien-Export-Sperre Deutschlands kommen nun noch krankheits- oder quarantänebedingte Ausfälle beim Personal der Schlacht- und Zerlegebetriebe. Somit tritt aktuell die absurde Situation ein, dass nicht der Fleischmarkt sondern Schlachtung und Zerlegung der Flaschenhals in der Produktionskette sind und für Rückstau am Lebendmarkt sorgen.
Vor diesem Hintergrund musste in Deutschland die Erzeugernotierung auf Druck des mit Hauspreisen agierenden Betriebes Tönnies eine Korrektur um drei Cent nach unten durchführen. Durch diesen Auslöser verlieren EU-weit die Notierungen drei bis fünf Cent.

Auch in Österreich läuft das Geschäft am Lebend- und Fleischmarkt schleppend. Kein Wunder, die explodierenden Omikron-Fälle dezimieren auch hierzulande die Schlagkraft in der Fleischverarbeitung und lassen beim Fleischhandel Richtung Gastro und Hotellerie jede Hoffnung im Keim ersticken. Damit gelang es abermals nicht den etwa 20%igen Überhang am Lebendmarkt abzubauen. In der Konsequenz war die Erzeugerseite gezwungen, an der Ö-Börse den Abnehmerforderungen von minus fünf Cent zu entsprechen. Damit sollte die Fleischwirtschaft mit umfangreicheren Einlagerungsaktionen zur Räumung und Normalisierung am Lebendmarkt beitragen können.

Preise KW 03-04/2022 (Marktbericht vom 20. Jänner 2022):

MastschweineNotierungspreis:      EUR 1,40 (–0,05)
Berechnungsbasis:                        EUR 1,30

ZuchtenNotierungspreis:              EUR 0,85 (–0,05)
Berechnungsbasis:                        EUR 0,75

Dr. Johann Schlederer

 

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AUTORH.M.
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