Saisontypisch und der aktuellen Wetterlage entsprechend werden immer mehr Grillgeräte angeheizt und überwiegend fleischliches Grillgut darauf gebrutzelt. Ob Grillwürste oder mariniertes Fleisch, mehr als die Hälfte davon hat seinen Ursprung beim Schlachtschwein. Demnach ist das Interesse der Schlachtbranche groß, schlachtreife Tiere im ausreichenden Maß zur Verfügung zu haben. Andererseits bemängelt die Fleischbranche stockenden Absatz bei Schinken, wodurch die Ertragslage insgesamt als unerfreulich beschrieben wird. Vor diesem Hintergrund setzte das deutsche Preisbildungsmodell die Notierung um 5 Cent nach oben, während von den namhaften Abnehmern Widerstand und Hauspreispolitik avisiert wurde. Weniger bedenklich zur Preisentwicklung verhalten sich die Abnehmer in Italien und Spanien, wo bereits Nachfrageimpulse durch die eintreffenden Urlauberströme sichtbar werden.
In Österreich war das verfügbare Schlachtschweineangebot in der zu Ende gehenden vollen Arbeitswoche nur knapp ausreichend. Vereinzelt mussten Partien vorzeitig aus dem Maststall geholt werden. Uneinheitlich kommentiert die Fleischbranche die Absatzlage. Demnach soll es bei Verarbeitungsfleisch kaum gelingen, die zuletzt gestiegenen Rohstoffpreise auch im Verkauf umsetzen zu können. Vor dem Hintergrund eines grillfreundlich angesagten Pfingstwochenendes und eines mittelmäßigen Angebotes konnte an der Ö-Börse die Notierung um 5 Cent nach oben gesetzt werden.
Preise KW 23/24 (Marktbericht vom 6. Juni 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,80 Euro (+ 0,05)
Berechnungsbasis: 1,70 Euro (+ 0,05)
Zuchten-Notierungspreis: 1,40 Euro (+ 0,02)
Berechnungsbasis: 1,30 Euro (+ 0,02)
Johann Schlederer, VLV