Die seit Anfang September abwärts drehende Preisspirale auf dem EU-Schweinemarkt dürfte ihren Tiefpunkt erreicht haben. Das aktuelle Preisniveau ist vergleichbar mit dem vor allem durch das Russland-Embargo ausgelösten Krisenszenario von Mitte 2014 bis Mitte 2016. Das tiefe Preisniveau beim Rohstoff dürfte nun die Fleischindustrie motivieren, die Arbeit Richtung Weihnachtsgeschäft intensiver anzugehen. Vor diesem Hintergrund beleben voll ausgelastete Schlachtbänder in Deutschland (+/- 0,00) die Nachfrage. Das verfügbare Angebot an Schlachtschweinen fließt reibungslos ab.
In Österreich zeigen sich Lebend- und Fleischmarkt gut bis reichlich versorgt. Vereinzelt gelangen schlachtreife Schweinepartien erst verzögert zur Schlachtung. Dies wird auch sichtbar am auf 98 kg angestiegenen Schlachtgewicht. Am Fleischmarkt kommt das Geschäft im Teilstückebereich besser in Schwung, weil Direktvermarkter und Eigenversorger auch heuer der saisonalen Tradition entsprechend verstärkt Selchware erzeugen.
Unter Bezugnahme auf die Preisstabilisierung im europäischen Umfeld wurde auch an der Ö-Börse der Preis auf Vorwochenniveau fixiert. Da mit dem Nationalfeiertag in der kommenden Woche ein Schlachttag ausfällt, bleibt offen, ob eine gänzliche Markträumung gelingen wird.
Preise KW 42/43 (Marktbericht vom 18. Oktober 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,37 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,27 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,14 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,04 Euro
Johann Schlederer, VLV