Gegenläufige Entwicklungen bei Angebot und Nachfrage führen auch heuer zu spätsommerlichem Preisdruck. Neben biologischen Aspekten wirken sich auch spekulative Momente auf das aktuelle Preisgeschehen aus. Schweinemäster tendieren in solchen Phasen zu verstärkter Anmeldung, während die Abnehmerseite vorsichtig und abwartend reagiert. In Deutschland (–7 Cent) haben die Großabnehmer bereits vergangene Woche einen Angriff angekündigt, dem sich die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften nicht widersetzen konnte. Die Androhung von massiver Hauspreispolitik hat offensichtlich Wirkung gezeigt. Aus den übrigen Mitgliedstaaten wird berichtet, dass infolge der deutschen Entwicklung ebenfalls mit Abwärtsnotierungen zu rechnen ist.
Auch in Österreich ist im Laufe der abgelaufenen Woche der Lebendmarkt von Unter- auf Überversorgung gekippt. Vereinzelt haben Versandschlachtbetriebe den einen oder anderen Schlachttag ausfallen lassen und somit auch einen anwachsenden Rückstau provoziert. Begründet wurden solche Maßnahmen mit erheblichen Absatzschwierigkeiten in allen Schienen am Fleischmarkt. Vor dem Hintergrund eines stark gestiegenen Angebots musste an der Ö-Börse die Erzeugerseite der Schlachthofforderung gerecht werden und im Gleichklang mit Deutschland die Notierung um sieben Cent zurücknehmen.
Preise KW 36-37 (Marktbericht vom 6. September 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,50 Euro (–0,07)
Berechnungsbasis: 1,40 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,18 Euro (–0,03)
Berechnungsbasis: 1,08 Euro
Johann Schlederer, VLV