Schwarzwildbestand erfordert aktives Handeln

LKR Daniel Heindl: Rücksprache mit Jägerschaft ist zu forcieren. ©LK-NÖ/Erich Marschik
LKR Daniel Heindl: Rücksprache mit Jägerschaft ist zu forcieren. ©LK-NÖ/Erich Marschik
Eine Grundregel ist, dass die säugende Bache mit gestreiften Frischlingen aus Gründen der Weidgerechtigkeit ausnahmslos geschont werden muss. Einer erfolgreichen Bejagung von Frischlingen und Überläufern darf dies jedoch nicht als Ausrede im Wege stehen.  

In den Sommermonaten Juli und August sollten sich Jäger und Landwirte daher folgendes vornehmen:
Die Rapsernte bietet eine gute Gelegenheit, auch im Sommer Wildschweine erfolgreich zu bejagen, denn die noch nicht abgeernteten Rapsfelder sind in vielen Fällen Einstände für Schwarzwild. 

 Maönahme: Der Landwirt sollte umgehend mit dem Jagdleiter Kontakt aufnehmen, um die möglichen betroffenen Flächen abzuklären und allfällige Erntezeitpunkte abzustimmen.
 Maönahme: Der Jagdleiter sollte im Vorfeld einen Fundus an Schützen mit Handynummer und Verfügbarkeit einrichten, die auch bereit sind, im Anlassfall in kürzester Zeit anzurücken. Aus Sicherheitsgründen sind ausschlieölich Jagdbüchsen einzusetzen.
 Maönahme: Wenn der Mähdrescherfahrer während des Rapsdrusches Wildschweine im Rapsfeld feststellt, sollte er den betroffenen Landwirt telefonisch informieren, damit dieser den Jagdleiter verständigen kann. Damit bietet sich oft die Chance – noch während des Rapsdrusches – das auswechselnde Schwarzwild erlegen zu können. Erfahrungsgemäö drückt sich das Schwarzwild bis zum Schluss in die immer kleiner werdende Deckung. In dieser Zeit können sich die Jäger in Position bringen, bis das Rapsfeld zu Ende gedroschen ist. Im Idealfall wird mit der Resternte bis zum Eintreffen der Jäger gewartet.
In den Waldeinstandsgebieten, wo die Wildschweine im Sommer keine wesentlichen Wildschäden anrichten können, muss gerade im Juli und August mit dem Jagddruck sehr sensibel umgegangen werden. Wildschweine dürfen keinesfalls durch falsche Bejagung aus den Waldflächen in die landwirtschaftlichen Flächen gedrängt werden. Vielmehr sollten sie sich von den Feldern durch gezielten Jagddruck in den Sommermonaten in den Wald zurückziehen. Diese Aktivitäten rund um die Getreideernte sollen dazu beitragen, die Reduktion des Schwarzwildes nicht ausschlieölich an die Maisernte, die Mondphasen oder an die Wintermonate zu binden. Landwirte und Jäger sind eingeladen ihre Erfahrungen über die unterschiedliche Schadensanfälligkeit der Getreidesorten auszutauschen.

 “Um unser heimisches Schwarzwild im Idealfall schadensfrei zu bewirtschaften, müssen wir neuen Jagdstrategien aufgeschlossen gegenüber stehen. Dies wird nur dann gelingen, wenn wir gemeinsam mit unseren Partnern, den Grundeigentümern alle Chancen nützen, die sich im Jahresablauf aufgrund der Vegetation und der Bewirtschaftungsformen bieten”, so Landesjägermeister-Stellvertreter Albin Haidl. LKR Daniel Heindl ergänzte: “Bäuerinnen und Bauern tragen auch im modernen Jagdbetrieb ihren Teil dazu bei, diesen erfolgreich zu gestalten. Um Schäden zu vermeiden sind von Bewirtschaftern immer das Gespräch und der Informationsaustausch mit der Jägerschaft zu suchen.”

 

 

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