Schmuckenschlager: „Wurden uns Kühe schlecht gerechnet?“

Der Präsident der LK Niederösterreich, fordert in einer schriftlichen Anfrage an Umweltministerin Leonore Gewessler um Klarstellung betreffend des Methanausstoß von Österreichs Rindern und dessen Auswirkungen auf das Klima.

Österreichs Landwirtschaft wird besser.

Neue Erkenntnisse des IPCC lassen laut Johannes Schmuckenschlager den Schluss zu, dass bisherige Berechnungmethoden des globalen Erwärmungspotential von Kühen zu hinterfragen sind. Er bezieht sich dabei auf den aktuellen Klimabericht des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) Darin wird die bisherige Berechnungsmethode des globalen Erwärmungspotential (GWP) von Methan in Frage gestellt. Die IPCC-Autorinnen erachten laut dem Kammerchef die Verwendung des globalen Temperaturänderungspotentials (GTP) als „die bessere Methode zur Berechnung des Einflusses von Methan auf das Klima“.Schmuckenschlager: „Im Grunde geht es dabei um die Frage, welchen Einfluss das bei Rindern entstehende Methan im Vergleich zu Kohlendioxid auf die Klimaerwärmung hat. Und die Antwort des Berichts lautet: eine deutlich geringere als bisher angenommen.“

Dagegen steht für Schmuckenschlager fest: „Österreichs Fleisch- und Milchproduktion ist besonders klimaschonend. Sie verursacht EU-weit die niedrigsten Treibhausgasemissionen.“ Nun zeige sich, dass die Emissionen „noch weit geringer sein dürften als bisher angenommen.“

Unter Berücksichtigung eines üblichen Messzeitraums von 100 Jahren ergibt sich nach der alten GWP-Methode ein Wert von 34 für Methan, während das neue GTP einen Wert von 11 ergibt, also eine zumindest dreifache Überschätzung der Methan-Folgeauswirkungen auf das Klima. Von Experten wurde schon länger darauf hingewiesen, dass Methan (das im Schnitt zwölf Jahre in der Atmosphäre verbleibt, im Vergleich zu Kohlendioxid mehr als 1.000 Jahre), deutlich überschätzt werde.
Deshalb hat Schmuckenschlager eine Anfrage an Umweltministerin Leonore Gewessler verfasst. Das Klimaschutzministerium wird darin aufgefordert, die neue Datenlage klarzustellen. Der LK-Präsident: „Wir müssen diese neuen Erkenntnisse in unsere Programme für den Klimaschutz einfließen lassen.“ Und er betont: „Fleisch aus Österreich ist nachhaltig produziert und kann mit gutem Gewissen konsumiert werden.“

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  • Kuh auf Weide: Bernd Brueggemann - stock.adobe.com
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AUTORBernhard Weber
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