Schweinemarkt KW 21-22/’23: Angebot war schnell vergriffen, plus 5 Cent

Nach zehn Wochen mit weitgehend stabilen Preisen, ausgenommen Frankreich, kommt wieder Belebung in das Notierungsgeschehen. Ausgehend von Deutschland (+ 5 Cent), wo die Fleischbranche schönwetterbedingt zusätzlichen Rohstoff für die Produktion von Grillartikel ordert, ziehen mehrere Mitgliedsstaaten der EU in ähnlicher Dimension die Preisschraube an. Das quer durch die EU deutlich unterdurchschnittliche Angebot an schlachtreifen Schweinen ermöglicht, trotz historisch hoher Preisniveaus und inflationsbedingtem Kaufverhalten auf Handels- und Verbraucherseite, diese Entwicklung.

In Österreich ist das Schlachtschweineangebot derzeit nicht bedarfsdeckend. Die Stückzahlen sind die niedrigsten der zurückliegenden 20 Jahre. Die Misere beginnt bereits bei den Sauenhaltern, die aufgrund der verlustbringenden Ferkelpreise der vorangegangenen zwei Jahre sowie wegen der neuen, kostspieligen und verwaltungsintensiven Tier- und Umweltschutzgesetzgebung reihenweise „das Handtuch werfen“.
Das in der Vorwoche bei ca. 80 Prozent gelegene Schlachtschweineangebot an der Ö-Börse war schnell vergriffen. Feste und Feierlichkeiten zum Pfingstwochenende haben wohl die Lagerbestände in der Fleischwirtschaft einschmelzen lassen. Vor diesem Hintergrund musste die Abnehmerseite die Preisforderung seitens der Landwirtevertreter zur Kenntnis nehmen.

Preise KW 21-22/’23 (Marktbericht vom 25. Mai 2023):

Mastschweine-Notierungspreis:  EUR 2,44 (+0,05)
Berechnungsbasis:                    EUR 2,34

Zuchten-Notierungspreis:          EUR 1,89 (+0,03)
Berechnungsbasis:                    EUR 1,79

Dr. Johann Schlederer

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AUTORRed. CW
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