Saatbau Linz trotzt der Corona-Krise

Beratung nahe am Landwirt ist eines der Erfolgsrezepte der Saatbau Linz.

Die Saatbau Linz konnte im Vorjahr erneut einen Umsatzrekord erzielen. Anlässlich der Generalversammlung des Unternehmens am 8. September 2020 haben Obmann Hans Ecker, Aufsichtsratsvorsitzender Gottfried Schachinger und Geschäftsführer Josef Fraundorfer den Delegierten einen sehr erfreulichen Jahresabschluss 2019 sowie einen trotz Coronakrise optimistischen Konzernlagebericht präsentiert. Das vor 70 Jahren gegründete Unternehmen kann demnach auch im Jubiläumsjahr die gute wirtschaftliche Entwicklung fortsetzen.

193 Millionen Euro Jahresumsatz 2019

Laut Geschäftsbericht 2019 stieg der Konzernumsatz gegenüber dem schon sehr guten Wert von 2018 um weitere knapp sieben Prozent auf 193 Mio. Euro. Zuwächse bei Umsatz und Marktanteilen gab es auf dem Heimmarkt in Österreich ebenso wie auf den ausländischen Märkten. Beide Geschäftsfelder, Saatgut und Lebensmittel, trugen zum Wachstum bei. Der Umsatz mit Saatgut legte um mehr als fünf Prozent auf knapp 115 Mio. Euro zu, mit deutlichen Zuwächsen in Westeuropa und am Heimmarkt Österreich. Bereits zwei Drittel des Umsatzes bei Saatgut erwirtschaftete die Saatbau Linz außerhalb Österreichs. Im Geschäftsfeld Lebensmittel („Saatbau Erntegut“) erzielte das Unternehmen im Jahr 2019 ein Plus von rund elf Prozent auf in Summe 79 Mio. Euro.

Starke Sorten aus eigener Züchtung

Die Hauptkultur der Saatbau ist mit großem Abstand der Saatmais. Ein deutliches Absatzplus festigte im Vorjahr dessen Bedeutung für das Unternehmen. Dabei gelingt es der Saatbau, immer mehr Sorten aus eigener Züchtung auf dem Markt zu etablieren. Der Anteil der außerhalb von Österreich verkauften Einheiten liegt bei knapp 90 Prozent. Zudem bauen auch heimische Landwirte verstärkt auf Saatbau-Genetik.
Die Absatzzahlen von Feldsaaten haben vor allem auf den internationalen Märkten deutlich gesteigert werden können. Auf einem stabil hohen Niveau präsentiert sich die Entwicklung bei Getreidesaatgut. Leichte Absatzrückgänge bei Saatgut von Sommergetreide standen einem stetigen Verkauf bei Wintergetreide gegenüber. Neue Sorten verstärkten die Nachfrage.
Der Anbau von Sojabohne gewinnt sei einigen Jahren europaweit an Bedeutung. Die Saatbau Linz kann bei dieser Kultur auf eine lange Kompetenz und gute eigene Genetik zurückgreifen. Absatz und Umsatz von Sojasaatgut konnten 2019 auf hohem Niveau gehalten werden, der Exportanteil beträgt hier rund 75 Prozent.
Bei Raps geht die Anbaufläche europaweit stark zurück. Auch in Österreich ist die Kultur auf dem Rückzug. Auslöser der Entwicklung sind Restriktionen bei Insektiziden für den Pflanzenschutz. Entsprechend rückläufig ist auch der Saatgutverkauf.
Zuwächse gibt es dagegen durch den Trend zur biologischen Landwirtschaft, der in Österreich 2019 weiter anhielt. Die Umsatzzahlen bei Bio-Saatgut, insbesondere bei Bio-Mais, Bio-Wintergetreide, Bio-Sojabohne, aber auch bei Feldsaaten weisen eine deutliche Kurve nach oben auf.

Verlässliche Versorgungsketten

Die Saatbau Erntegut hat verlässliche Versorgungsketten zwischen Landwirten und Lebensmittelproduzenten aufgebaut und sich eine gute Marktposition im In- und Ausland erarbeitet. Das Wachstum erfolgte zum überwiegenden Teil aus der Sparte Bio-Projekte und dem Biogut Pöttelsdorf, die gut zwei Drittel zum Gesamtumsatz beitragen.
Ihre Position als größter Bio-Getreidehändler Österreichs festigt die Saatbau Erntegut mit 112.000 t abgesetzter Ware und legte damit gegenüber 2018 um 21 Prozent zu.
Allerdings haben sich im Jahr 2019 die Voraussetzungen am Markt substanziell verändert – Überschüsse bei Bioware haben spürbar auf die Preise gedrückt. In diesem schwierigen Marktumfeld ist es zwar gelungen, deutlich mehr Mengen abzusetzen, die Umsatzentwicklung war zwar ebenfalls positiv, hat sich aber von der Steigerung der Mengen entkoppelt.
Bei Rapso-Raps konnten die Vertragsflächen konstant gehalten werden, trotz des europaweiten Gegenwinds für den Rapsanbau. Seit mittlerweile 25 Jahren besteht die Zusammenarbeit mit der VOG, die als Erfolgsgeschichte des heimischen Vertragsanbaus bezeichnet werden kann.
In der Vertragslandwirtschaft ist die Saatbau Linz sei dem Jahr 1994 aktiv und als verlässlicher Partner der nationalen und internationalen Lebensmittelwirtschaft etabliert (z. B. Rapso, Agrana, Ja!Natürlich, Brau Union, Swissmill, Backaldrin, Mona, Good Mills).

Weiteres Wachstum trotz Corona

Der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr stellt sich für die Saatbau trotz Corona-Krise sehr erfolgreich dar. Im ersten Halbjahr 2020 sei man auf dem Wachstumspfad geblieben, hieß es bei der Generalversammlung. Auch die Herbstsaison präsentiere sich vielversprechend aufgrund eines hervorragenden Sortenangebotes, kompetenter Fachberatung und verlässlichem Service.


3.182 Mitglieder, 85 Kulturarten, 600 Sorten

Die SAATBAU LINZ ist mit 3.182 bäuerlichen Eigentümern die größte genossenschaftliche Organisation für Pflanzenzüchtung und Saatgutvermehrung in Österreich. Das Portfolio des Unternehmens umfasst mehr als 600 Sorten von rund 85 verschiedenen Kulturarten, rund die Hälfte davon wird über Vermehrungen selbst produziert.
70 Jahre nach ihrer Gründung als regionale Genossenschaft agiert die Saatbau Linz heute als international aufgestelltes Unternehmen mit 16 Töchtern und Beteiligungen im In– und Ausland. Mit hochwertigem Saatgut ist das Unternehmen weltweit in 35 Ländern präsent. Mit aktuell 519 Mitarbeitern, davon 285 in Österreich, erzielte die Saatbau Linz 2019 einen Konzernumsatz von 193 Mio. Euro.                                                   www.saatbau.com


 

- Bildquellen -

  • Saatbau Web Feldtag Weikendorf Beratung: saatbau
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