Das Auslaufen der Zuckerquoten war das bestimmende Thema der Generalversammlung der oö. Rübenbauerngenossenschaft, die vergangene Woche an der HLBLA St. Florian stattfand. Obmann Karl Zittmayr und Geschäftsführer Martin Bäck analysierten gemeinsam mit den Ehrengästen, darunter Ernst Karpfinger, Obmann der österreichischen Rübenbauern, Fritz Gattermayer, Vorstandsmitglied der Agrana sowie LK-Direktor Fritz Pernkopf den Zuckermarkt und die Herausfor-derungen nach Ende der Quote. Als Referent war Günter Tissen, Geschäftsführer der “Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker” in Deutschland, geladen.
Vorsichtiger Optimismus
“Im heurigen Jahr erfolgt der letzte Anbau im Rahmen der Zuckermarktordnung. Danach ersetzt das österreichische privatrechtlich vereinbarte Lieferrecht die EU-Quote”, informierte Obmann Karl Zittmayr. Die Lagervorräte am Weltmarkt und auch in Europa sinken derzeit, wodurch sich auch der Preis geringfügig erholt. “Der Weltmarktpreis ist das Maö, an dem wir uns orientieren müssen”, so Ernst Karpfinger.
Dieser liegt derzeit bei 375 Euro je Tonne Weiözucker. “Rechnet man dazu den Transport nach Europa und den Zoll dazu, ergibt sich ein Preis, der deutlich über dem derzeitigen Preisniveau in Europa liegt.” Bei gleichbleibender Menge wären so mit rund 500 Euro je Tonne Preise erzielbar, von denen sowohl die Bauern als auch die Zuckerindustrie leben könnte, erläuterte Karpfinger vorsichtig optimistisch.”Ziel ist deshalb, auch nach 2017 Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht zu halten”, so Karpfinger.
Seriöse Aussagen zur Marktsituation nach der Quote könnten laut Karpfinger noch nicht getroffen werden: “Das wird vor allem davon abhängen, wie die anderen Marktteilnehmer reagieren.” Neben dem Auslaufen der Quote werden aber auch andere Entwicklungen die Zuckerproduktion fordern. Martin Bäck verwies etwa auf die anhaltende Diskussion beim Thema “Glyphosat”, die von NGOs bewusst gesteuert werde und Landwirte an den Pranger stelle. Günter Tissen verurteilte die “Dämonisierung von Zucker in Politik und Öffentlichkeit”. Hier brauche es kontinuierliche und faktenbasierte Aufklärung. Neben der wirtschaftlichen Komponente in der Lebensmittelprouktion spielt also auch hier einmal mehr die Öffentlichkeitsarbeit in der Gesellschaft eine wesentliche Rolle.