Ein schwieriges Umfeld, aber eine gute Zwischenbilanz: So lässt sich das erste Halbjahr aus Sicht der RLB OÖ zusammenfassen. Trotz hoher Inflationsraten, hoher Energiepreise und einem stagnierenden Wirtschaftswachstum habe die Bank ein sehr gutes Ergebnis erzielt. „Mit einem Periodenüberschuss vor Steuern in Höhe von 448,9 Millionen Euro und einem Betriebsergebnis von 502,6 Millionen Euro können wir äußerst zufrieden sein“, betont Schaller. Auch bei der Kapitalausstattung könne die Bank ihren stabilen Kurs fortsetzen. Die starke Kernkapitalquote sei auch eine wichtige Basis dafür, Unternehmen weiterhin bei Expansionsschritten zu begleiten und Investitionen zu ermöglichen. Die Konzern-Bilanzsumme der Raiffeisenlandesbank OÖ liegt per Ende Juni bei 49,5 Milliarden Euro.
Das erste Halbjahr sei auch mit Zuwächsen bei den Finanzierungen gut verlaufen. Bei den Kunden-Einlagen sei im Vergleich zum Jahresende 2022 ein leichter Rückgang zu verzeichnen. „Hier kommt zum Ausdruck, dass aufgrund der gestiegenen Kosten für alles mehr Geld zum Leben gebraucht wird“, sagt Schaller.
Der Generaldirektor verwies auch darauf, dass Beteiligungen ein sehr erfolgreiches Standbein der RLB OÖ bleiben. „Die Bereitstellung von Eigenkapital ist für uns ein wesentliches strategisches Standbein und unterscheidet uns maßgeblich von anderen Banken. Wir wollen unser Beteiligungsportfolio weiterentwickeln und in definierten Wachstumssparten wesentlich ausbauen, dazu zählen die Branchen Energie und Umwelt, Lebensmittel sowie Gesundheit und Pflege“, so Schaller. In punkto Bargeldversorgung sei Raiffeisen nach wie vor der größte Bankomatbetreiber. 554 Bankomaten in Oberösterreich – und damit die Hälfte aller Geräte – werden derzeit von Raiffeisen OÖ betrieben.
Nicht mit der Gießkanne
Was die gesamtwirtschaftliche Situation angeht, sieht der Bankenchef nicht allzu positiv in die nahe Zukunft. Die Inflation sei immer noch in einer Höhe, die Maßnahmen erforderlich mache. „Inflation ist sehr gefährlich für eine Volkswirtschaft. Es muss gelingen, sie in den Griff zu bekommen“, warnt Schaller. Förderungen von der öffentlichen Hand dürften nicht „mit der Gießkanne“ gemacht werden. Und: Zu hohe Lohnabschlüsse in den Kollektivvertragsverhandlungen würden sich weiter inflationstreibend auswirken.
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- Eingang Bankstelle Südbahnhof: RLB OÖ