Die Rindfleischmärkte stehen EU-weit trotz überschaubarem Angebot unter Preisdruck. Die Vermarktung gestaltet sich herausfordernd. In Deutschland ist die Nachfrage nach Schlachtkühen flächendeckend ruhig. Die Schlachtindustrie hat den Druck auf die Preise deutlich erhöht. Auch bei den Jungstieren verläuft die Nachfrage eher ruhig, wobei der Angebotsdruck in den meisten Regionen nachgelassen hat.
In Österreich ist das Angebot unter dem Aspekt der feiertagsbedingten Vier-Tage-Woche ausreichend. Seitens der Schlachthöfe besteht auch hierzulande Preisdruck. Im Lebensmitteleinzelhandel verlagert sich der Absatz von Vordervierteln hin zu Steakartikeln, weshalb sich der Druck bei Verarbeitungsfleisch etwas erhöht. Die Jungstierpreise geben weiter nach, eine Preiseinigung mit allen Partnern konnte auch für diese Woche nicht erzielt werden.
Bei Schlachtkühen gestaltet sich der Exportmarkt schwierig. Vor allem Richtung Schweiz wurden die Kontingente reduziert, wodurch ausreichend Schlachtkühe am Markt vorhanden sind. Die Schlachtkuh- und Kalbinnenpreise mussten um fünf Cent zurückgenommen werden.
Schlachtkälber notieren gleich zur Vorwoche.
Preiserwartungen netto KW 22/’23 (30. Mai bis 4. Juni)
(Die angegebenen Basispreise sind Bauernauszahlungspreise in Euro/kg, exkl. MwSt., ohne Berücksichtigung von Qualitäts- und Mengenzuschlägen!)
Jungstier HK R2/3 k.N. (KW 19: 4,43)
Kalbin HK R2/3 3,81 (–0,05)
Kuh HK R2/3 3,31 (–0,05)
Schlachtkälber HK R2/3 6,15 (=)
Werner Habermann, Arge Rind