Das EU-Parlament stimmte am 24. November in Straßburg über eine Resolution zum Wolfsschutz ab. Mit 306 zu 225 Stimmen wurde diese angenommen. Die große Zustimmung sei ein Erfolg für die Alm- und Weidewirtschaft in Österreich, berichten die beiden ÖVP-Europaabgeordneten. 

Die ÖVP-Abgeordneten Simone Schmiedtbauer und Alexander Bernhuber stimmten für diese Resolution. Sie begrüßen die Resolution für den Schutz der heimischen Landwirtschaft vor der Gefahr durch Wölfe. Die ÖVP nehme die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern damit sehr ernst. „Die Mehrheit im Europaparlament unterstützt einen deutlichen Weckruf an die EU-Kommission beim Thema Wolf. Der Schutzstatus der Wölfe muss überprüft werden. Damit hat sich erfreulicherweise eine Mehrheit im Europaparlament unserer Position angeschlossen und sich im Sinne unserer heimischen Landwirtschaft und des gesamten ländlichen Raumes für eine Überprüfung des strengen Schutzes von Wölfen und gegen eine unkontrollierte Ausbreitung ausgesprochen”, berichten Schmiedtbauer und Bernhuber in einer gemeinsamen Aussendung nach der Abstimmung.

Erfolg für Alm- und Weidewirtschaft
Nach der Initiative von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig beim EU-Agrarrat im September haben die Parlamentarier nun einen zweiten Erfolg beim Thema Wölfe einfahren können. „Die heutige Abstimmung war ein klarer Erfolg für die heimische Landwirtschaft. Mit dem Forderungskatalog des Europäischen Parlaments wird die Bedrohung der heimischen Landwirtschaft durch Großraubtiere endlich auf EU-Ebene auf die Tagesordnung gesetzt. Wir fordern die EU-Kommission in dem Text auf, beim Thema Wolf der Wissenschaft zu folgen”, so die ÖVP-Europaabgeordneten Simone Schmiedtbauer und Alexander Bernhuber. Die Datenlage sei mehr als klar. „Die Wolfspopulation wächst und die Schäden für die heimische Alm- und Weidewirtschaft wachsen im Gleichschritt mit. Als Europäische Volkspartei fordern wir daher eine Überprüfung des Schutzstatus von Wölfen”, fordern die beiden die EU-Kommission zur Überprüfung des Status quo auf.  

Quelle: European Union„Nicht der Wolf ist vom Aussterben bedroht, sondern unsere heimische Alm- und Weidewirtschaft. In dem Forderungskatalog, den wir im Europäischen Parlament beschließen werden, wird die Bedrohung unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft durch die Ausbreitung der Wölfe klar unterstrichen. Das ist auch notwendig, denn allein dieses Jahr wurden bereits rund 1.200 Nutztiere in Österreich durch Großraubtierangriffe getötet, verletzt oder sind als vermisst gemeldet. Wenn wir unsere klima- und umweltfreundliche, familiengeführte und traditionelle Alm- und Weidewirtschaft schützen wollen, dann müssen wir beim Thema Wolf entschlossen handeln”, sagt ÖVP-Landwirtschaftssprecherin Simone Schmiedtbauer. 

ÖVP-Umweltsprecher Alexander Bernhuber: „Der Wolf hat sich in den letzten Jahren zunehmend zu einem Problemtier entwickelt, zahlreiche Nutztiere werden gerissen und die Menschen verunsichert. Die EU-Kommission muss endlich handeln und praxistaugliche Lösungen auf den Tisch legen. Wir fordern daher eine wissenschaftliche Neubewertung des Schutzstatus des Wolfs. Wenn sich die Wolfspopulationen entwickeln, dann muss sich auch der Schutzstatus ändern. Hier muss die EU-Kommission ein Konzept liefern. Bei der Abstimmung wird entschieden, ob sich eine Mehrheit für eine Änderung des Schutzstatus finden wird.”

„Lichtblick für Almbauern”

Es sei ein Lichtblick für Almbauern, begrüßt auch der steirische Agrarlandesrat Hans Seitinger die Resolution in Straßburg. „Mit dem heutigen Beschluss ist endlich Bewegung in die Diskussion auf der entscheidenden europäischen Ebene gekommen. Diese Entscheidung ist somit eine Motivation für die verzweifelten Almbauern, die Bewirtschaftung dieser bedeutenden Kulturlandschaft weiterzuführen“, so Seitinger.

 

Grüne: „Wolfs-Märchen”
Bernhuber verweist auf die Stimmen von Grünen, NEOS und SPÖ im Europaparlament, die sich bei dieser Abstimmung gegen eine Neubewertung des Schutzstatus ausgesprochen haben: Heute hat sich klar gezeigt, wer die Anliegen im ländlichen Raum ernst nimmt und wer nicht. Eine wissenschaftliche Neubewertung des Schutzstatus ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt für die heimischen Bauernfamilien und den gesamten ländlichen Raum.”

Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen, sagt, dass „Märchen” über Wölfe verbreitet würden, die Unsinn seien. Es würde unter anderem behauptet, dass Wölfe Menschen fressen. Es habe Verletzungen, aber bisher keinen einzigen tödlichen Angriff gegeben, so der Grüne. Wölfe hätten einen positiven Einfluss auf die Biodiversität, ihr Schutz sei für die Erhaltung der Artenvielfalt zentral.

 

 

- Bildquellen -

  • Simone Schmiedtbauer: European Union
  • Wolf: PetrDolejsek - stock.adobe.com
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AUTORMartina Rieberer, Red. SN
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