Regionalität und Qualität als große Stärken

Landesrat Christian Gantner präsentierte den aktuellen Vorarlberger Land- und Forstwirtschaftsbericht 2020.

Regionalität und Qualität sind die großen Stärken der Vorarlberger Land- und Forstwirtschaft. FOTO: Frederick Sams

Der Vorarlberger Land- und Forstwirtschaftsbericht 2020 ist einmal mehr Bestätigung für die gelebte Partnerschaft des Arbeitsplatzes und Familienunternehmens Bauernhof mit Verarbeitern und Vermarktern, Handel, Gastronomie, Tourismus sowie Konsumentinnen und Konsumenten, so Landesrat Christian Gantner bei der Präsentation des Berichts am Donnerstag, 2. Juli, in Hard. „Gerade die Coronavirus-Situation zeigt, wie notwendig eine funktionierende und ressourcenschonende Landwirtschaft für die regionale Lebensmittelversorgung ist“, betonte Gantner und unterstrich erneut das Bekenntnis von Landesseite zur tatkräftigen Unterstützung der Vorarlberger Bäuerinnen und Bauern.

Rund 75 Prozent der Vorarlberger Landschaft – vom Talgebiet bis in die Bergregionen – werden durch die Arbeit der Bauernfamilien geprägt. Der neue Land- und Forstwirtschaftsbericht dokumentiert die Leistungen der 3.500 Bäuerinnen und Bauern sowie über 6.000 Forstwirte in Vorarlberg in den letzten drei Jahren, die – ganz im Sinne der Landwirtschaftsstrategie „Landwirt.schafft.Leben“ – eine gelebte Alpwirtschaft, hochwertige Lebensmittelproduktion sowie die Erhaltung der Kulturlandschaft garantieren und damit viel zur hohen Lebensqualität im Land beitragen.

Dafür braucht es Wertschätzung, Wertschöpfung und faire Leistungsabgeltungen aus öffentlichen Mitteln, betonte Landesrat Gantner. Wie in den Jahren davor war das Land Vorarlberg im Berichtszeitraum mit jährlich zwischen 34 und 37,5 Millionen Euro der stärkste Finanzierungspartner, die EU hat 32 bis 33 Millionen Euro pro Jahr beigesteuert, während sich der Bundesanteil entsprechend dem mehrjährigen Trend bei rund zehn bis zwölf Millionen Euro einpendelte. Durch den punktgenauen Einsatz der Landesmittel werde der eigene Gestaltungsspielraum genutzt, um Maßnahmen im Sinne des Tierwohls, der naturnahen Bewirtschaftung und der Abfederung der erschwerten Einkommenssituation im Berggebiet zu setzen, erläuterte Abteilungsvorstand Günter Osl.

Als einen Schwerpunkt der „Landwirt.schafft.Leben“-Strategie hob Landesrat Gantner die Hinwendung zu regionaler Vielfalt in der Gemeinschaftsverpflegung hervor. Der Regierungsbeschluss vom März 2020 „Regionalität in aller Munde!“ und die landeseigene Initiative „Vorarlberg am Teller“ zielen darauf ab, den Einsatz regionaler Lebensmittel in öffentlichen Einrichtungen, Landes(nahen)küchen, Schulen, Kindergärten, Pflegeheime und Krankenhäuser zu erhöhen. „Regionale Lebensmittel sind ressourcenschonend hergestellt, garantieren Frische und haben kurze Transportwege“, so Gantner.

Weitere positive Aspekte, die der aktuelle Bericht aufzeigt, sind die anhaltende Investitionsbereitschaft auf den landwirtschaftlichen Betrieben und die stabilen Zahlen in der Alpwirtschaft. Jedes Jahr verbringen gut 39.000 Tiere den Sommer auf den rund 520 Vorarlberger Alpen. Auch der hohe Stellenwert, den die Landwirtschaft dem Tierwohl widmet, ist im Bericht dokumentiert. Dieses Thema habe auch eine besondere Bedeutung im Dialog zwischen Bäuerinnen und Bauern auf der einen und den Konsumentinnen und Konsumenten auf der anderen Seite, sagte Landesrat Gantner und verwies auf die Debatten um die Transporte von Kälbern. Durch die vom Land Vorarlberg und der Landwirtschaftskammer Vorarlberg getroffenen Initiativen und Maßnahmen ist es gelungen, die Kälbertransporte von Vorarlberg in EU-Länder im Vergleich der Jahre 2018 und 2019 um mehr als 22 Prozent zu reduzieren, im Vergleich der 1. Jahresquartale 2019 und 2020 nochmals um 43 Prozent.

Der Land- und Forstwirtschaftsbericht 2020 steht im Internet auf www.vorarlberg.at zum Download.

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