Absatz ankurbeln, Verkaufserlöse steigern und Kälbertransporte ins Ausland reduzieren – all das soll die Weiterentwicklung und finanzielle Aufstockung von „Qplus-Rind“ bringen. Bisher lag das Ziel des vor fünf Jahren gestarteten AMA-Gütesiegel-Programms darin Rindfleisch von Top-Qualität mit einem hohen Anteil an wertvollen Teilstücken zu liefern.

Selbigen Effekt soll es nun auch im Kalbfleischbereich haben. Dazu werden Vollmilch- und Kalb-rosé-Mastbetriebe im Rahmen des Qplus-Programms begleitet. Zweimal im Jahr geben
Leistungsberichte mit Kennzahlen zu Tageszunahmen, Schlachtgewicht, Handelsklasse etc. Anhaltspunkte für betriebliche Verbesserungen.

Oberösterreichs Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger ist vom Konzept und dessen Erfolg überzeugt: „Wenn unsere Bauern Rind- und Kalbfleisch in Top-Qualität anbieten, dann – so bin ich überzeugt – wird letztendlich auch der Verbraucher zum heimischen Fleisch greifen.“

Eine Teilnahme ist seit heuer besonders attraktiv. Denn als Teil der österreichischen Kalbfleischstrategie und dem Tierwohlpakt wurde die Finanzierung für Qplus aufgestockt. Damit stehen auch deutlich höhere Förderungen für Mäster und Mutterkuhhalter bereit. „Bisher wurden 500 Euro pro Betrieb und Jahr gefördert. Nun starten wir bei 1000 Euro und gehen gestaffelt hinauf auf bis zu 2400 Euro“, freut sich Langer-Weninger. Interessierte Landwirte sollen sich rasch anmelden. Bei Kontaktaufnahme bis zur Jahresmitte könne die Förderungen noch für heuer in Anspruch genommen werden.

Qplus: Voraussetzungen für den Einstieg

Die Kriterien zur Teilnahme erklärt Johannes Minihuber von der Rinderbörse Österreich. Letztere ist die größte Abwicklungsstelle des Programms. „Nachdem Qplus-Rind ein Zusatz-modul zum AMA-Gütesiegel ist, braucht es einen AMA-Gütesiegelvertrag im Bereich Rindermast, Mutterkuhhaltung bzw. als Bio-Betrieb.“

Die als Kosten anfallenden Teilnahmegebühren werden als Nettobetrag zu 100 Prozent gefördert. Zusätzlich erhält der Betrieb als „Anreizkomponente“ die zuvor erwähnte nationale „De-minimis-Förderung“. Ihre Höhe ist von der jährlich vermarkteten Rinderzahl abhängig (siehe Tabelle).

Bisher haben 1200 Betriebe aus dem Land ob der Enns an Qplus teilgenommen. Diedurchschnittliche Betriebsgröße lag bei 13 Stück Mutterkühen bzw. bei den Mastbetrieben bei 41 verkauften Rindern pro Jahr.

„Jeder Betrieb, die kleinen genauso wie die großen spezialisierten, sollen das Programm nutzen“, erklärt Minihuber. Durch die Förder-Erhöhung erhofft er sich auch einen entsprechende Anstieg bei den teilnehmenden Rinderbauern: „Unser Ziel ist die Verdoppelung der Betriebe.“

- Bildquellen -

  • Kühe Im Stall: BMLRT/Paul Gruber
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AUTORElisabeth Hasl
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