Preise für Energieholz gehen durch die Decke

Schwankend und unsicher wie viele andere Branchen ist auch der Holzmarkt, aber zumindest lässt sich mit der Waldbewirtschaftung nun wieder Geld verdienen. Auch Waldpflege und Durchforstung lohnen sich – und sollten jetzt auch gemacht werden, empfiehlt die Landwitschaftskammer.

Brennholz ist momentan gefragt wie selten zuvor.

Gänzlich anders als in den vergangenen Jahren sind die Rahmenbedingungen am Holzmarkt 2022. Nach Jahren mit massivem Borkenkäferbefall hat sich die Situation entspannt. Die Nachfrage ist groß, die Preise haben sich positiv entwickelt und liegen wieder auf einem höheren Niveau. Allerdings sei das Marktgeschehen auch volatiler und schnelllebiger geworden, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger, genauso wie eine allgemeine Ungewissheit durch das aktuelle politische und wirtschaftliche Umfeld über dem Markt liege. Kein einfacher Umstand für eine Branche, die generell über mehrere Generationen hin zu denken und entscheiden hat.

„Die Rahmenbedingungen am Holzmarkt haben sich heuer massiv geändert.“ Franz Waldenberger

Holz als Brennstoff ist in jeglicher Form gefragt

„Positiv zu werten ist, dass die in Oberösterreich durch Borkenkäferbefall verursachte Holzmenge keine negativen Auswirkungen auf das Markt­umfeld hatte. Auch ließ sich das im Sommer durch regionale Gewitterstürme angefallene Schadholz mit leichten Abfuhrverzögerungen in die Holzvermarktung integrieren“, sagt Franz Waldenberger. Nur eine Richtung kennt seit Monaten der Industrie- und Energieholzmarkt: nach oben. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte nahm der Markt ordentlich an Fahrt auf, mit Preisanhebungen im Bereich von 15 bis 30 Euro pro Atrotonne. Durch die angespannte Lage am Energiemarkt dominiert Holz als Brennstoff nun die Preise, nachdem in Borkenkäfer-Hochzeiten Biomasse für energetische Zwecke kaum verkäuflich war.

Nun ist die ideale Zeit für Waldpflege und Durchforstung

Daher sollten nun auch Waldpflege und Durchforstung wieder Spaß machen. Die dabei anfallenden Sortimente sind momentan gefragt und zu guten Preisen vermarktbar. Franz Kepplinger, Obmann des Waldverbandes OÖ, empfiehlt den Waldbesitzern, die Gunst der Stunde zu nutzen und Pflegeeingriffe jetzt vorzunehmen. Vor allem bei Schlägerungen in schwierigen Lagen oder Beständen mit hohem Laubfaserholzanteil könnten jetzt wieder positive Deckungsbeiträge erzielt werden.
Kepplinger berichtet von einer aktuell guten Nachfrage nach allen Holzsortimenten. „Die Preise für Nadel- und Laubfaserholz sind auf rund 115 bis 140 Euro netto pro Atrotonne und somit auf ein Allzeithoch gestiegen“, sagt Kepplinger. Für Fichten-Blochholz der Güteklasse B/C gibt es netto rund 101 bis 104 Euro je Festmeter, einzelne Abnehmer würden für benötigte Längenausformungen eine zusätzichen Bonus zahlen. Auch für Laubsägerundholz zeichne sich für die kommende Schlägerungssaison eine gute Nachfrage und Preissteigerungen im Bereich von etwa zehn Prozent ab.

Termine:

Nach zwei Jahren Pause gibt es heuer wieder einen Landeswaldbauerntag in der Kürnberghalle in Leonding. Dieser findet am 10. November 2022 statt, in den Vorträgen wird es um das Thema Forststraßen gehen.
Auch die Termine für die nächsten Submissionen stehen fest: am 5. Dezember 2022 für Nadelwertholz, am 23. Jänner 2023 für Laubwertholz.

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  • Brennholz: lk oö
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