Obmannwechsel beim Almwirtschaftsverein

Elmar Monz folgt Josef Lanzinger nach. Ihm ist es besonders wichtig, das System „Almwirtschaft“ aufrechtzuerhalten und auszubauen, denn „die Herausforderungen werden nicht weniger.“

Der Vorstand des Tiroler Almwirtschaftsvereins. In der Mitte: Obmann Elmar Monz und Stv. Michael Jäger. Nicht am Bild ist Anton Steixner, ebenfalls Obmann-Stv.

Stärkung der Almwirtschaft, gut ausgebildetes Almpersonal, beständige Auftriebszahlen und faire Preise für Qualitätslebensmittel: Der neue Obmann des Tiroler Almwirtschaftsvereins, ÖR Elmar Monz, verfolgt klare Ziele für die Zukunft der alpinen Landwirtschaft. Er folgt Josef Lanzinger nach, der den Verein zuvor 15 Jahre erfolgreich geführt hat. „Ich freue mich über die Aufgabe. Als Bezirksbauernobmann von Landeck und Bauernbundobmann-Stellvertreter kenne ich die Probleme und werde meine Erfahrung gerne nutzen“, erklärte Monz bei der Neuwahl und dankte Josef Lanzinger für seine Arbeit.

Personal und Prämie

„Die Herausforderungen werden nicht weniger, im Gegenteil“, führt Monz auf: Zwar sei beim Wolf durch die Jagdgesetzesnovelle nun etwas passiert, dennoch bleibe das Problem natürlich immer noch bestehen. Auch an gut ausgebildetem Almpersonal mangle es, weshalb die Bildung in diesem Bereich im Vordergrund stehe. Zusätzlich stelle auch das neue Meldesystem für Ziegen und Schafe, das heuer Anwendung findet, einige Bewirtschafter vor Herausforderungen. Ein positiver Aspekt sei hingegen die neue Flächenfeststellung, – „ein Schritt in die richtige Richtung“. 

Den Blick gen Vorarlberg gerichtet strebt der Obmann eine finanzielle Unterstützung des Landes bei der Viehbehirtung an. „Die Kosten sind enorm und alleine nicht zu stemmen.“ Vonseiten des Landes fordert er außerdem die Weiterführung der Almkuhprämie, die sich als wirkungsvolle Maßnahme gegen die schwindenden Auftriebszahlen erwies. „Für 2023 ist die Förderung gesichert, doch auch in den Folgejahren muss die Almkuhprämie im Budget berücksichtigt werden.“ Er möchte sogar noch einen Schritt weiter gehen und die Almkuhprämie in abgeschwächter Form auch für Mutterkühe, die mit ihren Kälbern aufgetrieben werden, geltend machen. „Jedes einzelne Stück Vieh zählt auf der Alm. Daher müssen wir den Auftrieb so attraktiv wie möglich für die Bäuerinnen und Bauern gestalten.“ 

Mitgliederaquise

„Es ist mir wichtig, dass wir all jene unterstützen, die sich für die Almwirtschaft einsetzen – sei es der Auftreiber, das Personal oder die Almobleute. Denn unser gemeinsames Ziel ist es, die Almwirtschaft in Tirol zu erhalten“, verdeutlicht Monz. 2.200 Almen gibt es in Tirol. 1.300 Almen sind Mitglied beim Tiroler Almwirtschaftsverein. „Hier möchte ich ansetzen und mehr Almen von der Mitgliedschaft überzeugen. Die Tarife sind gering und die Mitgliedschaft bringt auch einen Versicherungsschutz mit sich“, erklärt Monz. Das wichtigste Argument sei aber, dass man durch den Zusammenschluss an Stärke und Stimmkraft gewinne. „Die Almwirtschaft gehört zu Tirol, sie ist Teil unserer Kultur. Daher müssen wir ihren Fortbestand unbedingt sichern.“

Nachhaltigkeit auf der Alm

Dasselbe empfindet Michael Jäger, Landtagsabgeordneter und Bezirksbauernobmann von Kufstein. Er wurde  gemeinsam mit ÖR Anton Steixner zum Obmann-Stellvertreter gewählt. „Als praktizierender Almkäser und Obmann unserer Agrargemeinschaftsalm liegen mir vor allem die Almprodukte am Herzen. Wir müssen die Produktion auch zukünftig sicherstellen. Schließlich sind Almkäse, Butter und Co. nicht nur durch die kurzen Transportwege besonders nachhaltig, durch die Beweidung der Kühe wird außerdem die Biodiversität angekurbelt.“ 

Anton Steixner, Ehrenobmann des Tiroler Bauernbundes und langjähriges Vorstandsmitglied des Almwirtschaftsvereins, freut sich, als Obmann-Stv. einen Beitrag leisten zu können: „Mir wird immer noch bewusster, wie sehr die Einzigartigkeit Tirols von seinen Almen abhängig ist. Das ist etwas, das andere Regionen nicht haben. Daher müssen wir darauf achten, dass die Rahmenbedingungen für die Bewirtschaftung passen und die Almen nicht aufgelassen werden und verwildern.“

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AUTORRed. HP
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