Albert Petschar ist der neue Obmann der genossenschaftlichen Kärntnermilch. Diesen Beschluss hat die Generalversammlung des Unternehmens am Donnerstag, 3. September 2020, im Globo-Plaza-Villach gefasst, nachdem der bisherige Obmann, Reinhard Scherzer, die Funktion turnusmäßig zurückgelegt hat. Albert Petschar konnte sich in geheimer Wahl mit 55 zu 21 Stimmen gegen Mitbewerber Roman Berger durchsetzen.
Milchbauer im Vollerwerb
Albert Petschar (59) ist selbst Milchbauer in Töplitsch bei Villach und seit bereits 16 Jahren auch Vorstandsmitglied der Kärntnermilch. Einige Debatten im Vorfeld der Wahl hat der Umstand ausgelöst, dass Albert Petschar der Bruder des längjährigen Geschäftsführers der Kärntnermilch, Helmut Petschar, ist. Laut Genossenschaftsgesetz besteht bei Funktionärsbestellungen aber keine Einschränkung aufgrund von Verwandtschaftsverhältnissen.
Albert Petschar übernahm im Jahr 1998 den elterlichen Familienbetrieb und baute ihn zu einem Vollerwerbs-Milchviehbetrieb mit 60 Kühen aus. Seit 16 Jahren ist Albert Petschar zudem Rassesprecher Braunvieh im Kärntner Rinderzuchtverband und Obmannstellvertreter und Vorstand der neuen Organisation “caRINDthia”, einem Zusammenschluss der Kärntnerrind, des Kärntner Holsteinverbands und der Besamungsstation.
Der scheidende Obmann Reinhard Scherzer will sich in Zukunft wieder verstärkt dem eigenen Betrieb als Milchbauer und Rinderzüchter widmen. Scherzer wirkte seit dem Jahr 1996 im Fachausschuss der Kärntnermilch, war 30 Jahre Vorstandsmitglied und seit vier Jahren Obmann. Er hat in seiner Funktionärszeit maßgeblich zur Entwicklung der Kärntnermilch getragen.
Albert Petschar kündigte an, sich weiter auf die Stärken der Molkerei konzentrieren zu wollen. Diese liegen ganz klar in der Regionalität. Hier müssen müsse man ansetzen und weitere Ausbauschritte vornehmen.
1.100 Milchlieferanten, 98 Millionen Euro Umsatz
Die im Rahmen der Generalversammlung der Kärntnermilch vorgestellte Jahresbilanz 2019 stellt sich nach einer Meldung des Onlineportals “meinbezirk.at” erfreulich dar. Nach Verlusten in den beiden Vorjahren sei das Ergebnis 2019 deutlich positiv gewesen. Der Umsatz war mit knapp über 98 Millionen Euro zwar etwas geringer als 2018, speziell im Exportbereich konnte die Kärntnermilch aber punkten. Der Exportumsatz ist um rund 12 Prozent auf 28,2 Millionen Euro gestiegen. Die Kärntnermilch hat derzeit rund 1.100 bäuerliche Milchliefranten, die im Vorjahr rund 117 Mio. kg Rohmilch zur Verarbeitung angeliefert haben. Der durchschnittliche Auszahlungspreis für konventionelle gentechnikfreie Rohmilch (4,2 Prozent Fett, 3,4 Prozent Eiweiß) betrug im Vorjahr 36,96 Cent pro Kilogramm.
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- Petschar Und Scherzer: Kärntnermilch