Durch das weltweite Bevölkerungswachstum bei zugleich immer weniger Ackerflächen ist die Landwirtschaft gefordert, ihre Produktivität zu steigern. Gleichzeitig wächst das Interesse vieler Menschen an gesunden Lebensmitteln aus möglichst regionaler Erzeugung. Dazu braucht es immer besser ausgebildete Agrartechnologen. Denn die Technik hat seit jeher mit Innovationsschüben für Fortschritte gesorgt. Zu den Treiber einer solchen Weiterentwicklung zählen die Mechatronik und die Informatik für „Digitale Landwirtschaft“ oder „Smart Farming“ bis hin zum unbemannt über die Äcker ziehenden Traktor samt Anbau- oder Erntetechnik.
Für Smart Farming braucht es die genaue Dokumentation der wichtigsten Tätigkeiten am Feld. Damit werden die per Gesetz längst vorgeschriebenen Aufzeichnungspflichten ebenso erfüllt wie wertvolle betriebswirtschaftliche Daten gewonnen, und das oft über einfach anzuwendende Apps am Smartphone oder Tablett. Mit einer Vielzahl an Sensoren und Rechnern für bedarfsgerechte Düngung und präzisen Pflanzenschutz leisten moderne Landmaschinen heute einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.
Im neuen Bachelor-Studiengang Agrartechnologie der FH Wiener Neustadt (NÖ) in Kooperation mit dem Francisco Josephinum Wieselburg (NÖ) werden die Grundlagen der landwirtschaftlichen Produktion der Gegenwart mit diese technischen Schlüsselkompetenzen der Zukunft verknüpft, betont der Leiter des Studiengangs Jürgen Karner. Neben Pflanzenbau, Kulturführung, Bodenkunde oder Nutztierhaltung werden Maschinenbau-Grundlagen, Agrartechnik, Traktorentechnologie, Elektrotechnik, Mess- und Sensortechnik, Geoinformatik sowie landwirtschaftliche Verfahrenstechnik gelehrt. Auch Programmieren, Informatik und Mechatronik gehören zu den wesentlichen Ausbildungsinhalten, damit die Absolventen künftig neue Lösungen für die Präzisionslandwirtschaft, rund um GPS-Lenksysteme oder Section Control entwickeln können.
Die Region um Wieselburg zählt mit seinen Bildungs- und Forschungseinrichtungen zum Landtechnik Hotspot in Österreich. Für den qualifizierten Nachwuchs sorgt seit 150 Jahren das Francisco Josephinum. Auch gibt es in Wieselburg einen ecoplus Technopol-Standort mit Schwerpunkt Agrartechnologie.
Die Berufsaussichten für die Agrartechnologen sind übrigens hervorragend, wird betont. Bereits im Planungsstadium für den Studiengang hätten viele Firmen ihr Interesse an den künftigen Absolventen bekundet. Stellenangebote würden in der Landtechnik-Industrie, in branchenspezifischen Forschungsprojekten oder auch in der Beratung winken.
Ansprechen will man mit dem Studienangebot sowohl Absolventen aller Höheren landwirtschaftlichen Lehranstalten wie auch anderer Schulen mit Maturaabschluss. Für Studierende mit einschlägigen Vorkenntnissen ist die Anerkennung einzelner Fächer vorgesehen. Neben einem Maturazeugnis wichtig: Der Besitz eines Traktorführerscheins Klasse F für die praktische Ausbildung am Feld. Die Lehrveranstaltungen werden vorrangig von Montag bis Mittwoch abgehalten. Damit ist auch eine geringfügige Beschäftigung neben dem Studium möglich.
•) Studienbeginn: Ende September 2019
•) Studienort: Campus Francisco Josephinum Wieselburg
•) Akademischer Grad: Bachelor of Science in Engineering, BSc.
•) 25 Studienplätze pro Jahr; Dauer: 6 Semester; ETCS: 180, 10 Wochen Berufspraktikum im 6. Semester.
Mehr Infos und Online-Anmeldung unter www.fhwn.ac.at/Studium/Technik/Bachelor/agrartechnologie
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- Agrartechnologie: Karin Heigl