Nagelpilz so früh wie möglich bekämpfen

Der Nagelapparat des menschlichen Organismus ist aus mehreren Schichten mit diversen Funktionen aufgebaut, welche den Nagel u. a. vor dem Eindringen von Schmutz, Keimen und Fremdkörpern schützen. Leider können Pilze dennoch immer wieder zu

Mag. Doris Auinger ©ZVG
Mag. Doris Auinger ©ZVG
Das Nagelwachstum verläuft unterschiedlich und nimmt mit der Länge der Finger ab. Zehennägel wachsen etwa dreimal langsamer. Die verschiedenen Wachstumsgeschwindigkeiten erklären zumindest teilweise, warum Veränderungen an Finger- und Zehennägeln anders ausfallen. Die Nägel an den Zehen werden dabei leichter von Pilzen befallen als an den Fingern. Er breitet sich vom freien Nagelende und/oder seitlich über die Nagelplatte aus. In weiterer Folge verliert die Platte ihre Durchsichtigkeit, und das Pilzwachstum führt zu verdickten und brüchig werdenden Nägeln. Seine Hartnäckigkeit ergibt sich aus der Fähigkeit, in luftgefüllten Hohlräumen des Nagels zu überdauern. Der Nagelpilz ist eine Infektionskrankheit und sollte sofort behandelt werden, wobei mit einer Therapiedauer von sechs bis zwölf Monaten zu rechnen ist. Zum Beispiel während einer Schwangerschaft oder für Kinder wird die Mittelauswahl eingeengt. Für die Selbstmedikation (rezeptfrei) stehen nur äuöerlich anzuwendende Mittel zur Verfügung. Der Zugang zum Pilzgewebe wird von der Nagelplatte erschwert und kann zur erleichterten Durchdringung vor der Behandlung mittels Sandfeilen aufgeraut werden. Zugelassene Nagellacke gegen unterschiedliche Pilztypen enthalten die Wirkstoffe Amorolfin oder Ciclopirox, wobei Letztgenannter den Pilz sogar in seiner Ruhephase angreift (Sporenstadium). Eine Kombination aus Bifonazol und Harnstoff in Salbenform steht ebenfalls als Arzneimittel zur Verfügung, dabei wird die Nagelplatte aufgelöst bzw. abgeschabt und anschlieöend mit der pilzhemmenden Salbe nachbehandelt. Medizinprodukte (Stifte, Lösungen, Lacke, Sprays, …) enthalten vor allem Säuren und Ätherische Öle. Milch- und Essigsäure senken den pH-Wert des Nagels, das entstandene saure Milieu hemmt die weitere Ausbreitung des Pilzes. Konzentrierte Teebaum-, Lavendel- und blaue Zypressenöle verfügen ebenso über pilzabweisende Wirkung. Sie werden bei kosmetisch störenden Nagelverfärbungen eingesetzt und wirken der Austrocknung des Nagels entgegen. Über Risiken, Nebenwirkungen und in welchen Fällen Präparate nicht verwendet werden sollen, informieren Beipackzettel, Arzt oder Apotheker.

Mag. pharm. Doris Auinger, Apothekerin

E-Mail: presse@apothekerkammer.at

- Werbung -
Vorheriger ArtikelTagung der Österreichischen Wildtierhalter
Nächster ArtikelDas Wichtigste zum Thema Schlaganfall