Auswirkungen
Bei normaler, entspannter Mundstellung haben Zähne gar keinen Kontakt miteinander. Doch nachts knirschen und mahlen viele Menschen mit ihren Zähnen, beißen sie heftig aufeinander oder pressen die Zunge gegen Zähne und Gaumen. Häufig machen sie dies, ohne selbst etwas davon zu bemerken. Morgens wachen sie dann gerädert auf, Kaumuskeln und Kiefergelenke schmerzen, wobei die Zähne selbst sehr druckempfindlich sind. Durch die starke Aktivität der Kaumuskulatur kommt es auch zu Verspannungen im Rücken und Nacken. Kein Wunder, immerhin setzen starke Zähneknirscher ihr Gebiss und ihr Kausystem einem enormen Druck aus.
Frauen können zwischen den Zahnreihen einen Druck von bis zu 300 Kilo, Männern sogar 400 Kilo erreichen. Sowohl das Knirschen als auch das Aufeinanderpressen der Zähne kann folglich zu irreparablen Schäden führen: Feine Risse im Zahnschmelz, abgeflachte Kauflächen und abgeschliffener Zahnschmelz sind keine Seltenheit.
Was kann man tun?
Als akute Symptomtherapie kann man sich eine vom Zahnarzt individuell angepasste Aufbissschiene aus Kunststoff besorgen. Dadurch wird zwar nicht die Ursache behoben, aber die Zahnreihen werden auf Abstand gehalten und vor weiterem Schaden bewahrt. Bei starken Knirschern kann eine Neuanfertigung bereits nach acht bis zwölf Wochen nötig sein, bei anderen hält die Schiene vermutlich zwei Jahre oder länger.
Wer mit dem Knirschen aufhören will, muss sich unweigerlich seinen verdrängten Emotionen stellen und Stressbewältungsstrategien entwickeln.
Für leisere Nächte sollten Sie in Zukunft die Zähne untertags besser nicht mehr zusammenbeißen. Tun Sie, was für Sie gut ist. Sagen Sie ihrem Umfeld, wenn Ihnen etwas nicht passt oder Ihnen etwas schlichtweg zu viel wird. Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannungsübungen können auch hilfreich sein. Sie werden sehen: Sobald die wahren, meist emotionalen Ursachen beseitigt sind, hört das Knirschen auf.