Melanom: Prophylaxe ist ganz entscheidend

Das maligne Melanom ist die bösartigste Form von Hautkrebs, glücklicherweise jedoch nicht so häufig wie der weiße Hautkrebs, über den ich in meinem vorletzten Beitrag berichtet habe. In unseren Breiten beträgt das Risiko, im Laufe des Leben

MR Dr. Karl Schmoll, SVB-Chefarzt ©ZVG
MR Dr. Karl Schmoll, SVB-Chefarzt ©ZVG
Ausgangspunkt für das maligne Melanom (auch Melanom oder schwarzer Hautkrebs genannt) sind die pigmentbildenden Zellen der Haut und Schleimhaut. Ultraviolette Strahlung, und da wiederum die UV-B Strahlen in Verbindung mit unserem Freizeitverhalten, ist ein Hauptrisikofaktor für die Erkrankung. Ein Zuviel an Sonne bei der Arbeit oder abseits davon, der Besuch von Solarien in Verbindung mit einem hellen Hauttyp sowie die Anzahl der Muttermale können die Entstehung fördern. Wichtig ist der Sonnenschutz bereits bei Kindern, da die Haut ein lebenslanges “Gedächtnis” für empfangene UV-Strahlung hat. Dies heißt, dass im Laufe des Lebens die Dosis in den Hautzellen gesammelt und beispielsweise im Winter nicht abgebaut wird. Muttermal-ähnliche Pigmentflecken, welche eine ungleichmäßige Form haben, sollten auf Größenwachstum beobachtet werden. Der Rand ist oft unregelmäßig begrenzt oder “ausgefranst”. Die Färbung ist oft uneinheitlich und nicht gleichmäßig oder hellbraun. Es finden sich nicht selten blaue, rote oder sogar weiße Areale. Werden die Veränderungen größer, wechseln sie die Färbung oder Oberflächenbeschaffenheit, ist es Zeit, einen Hautarzt aufzusuchen. Aufgrund seiner meist langjährigen Erfahrung kann er mittels Auflichtmikroskop rasch zwischen gut- und bösartigen Hautveränderungen unterscheiden. Bei Unklarheit wird eine kleine Gewebsprobe (Stanze) zur histologischen Untersuchung entnommen. Selbst kleine Melanome können frühzeitig regionale Lymphknoten- oder Fernmetastasen verursachen. Die Gefährlichkeit steigt mit der Tumordicke, weshalb diese bei der Stadieneinteilung berücksichtigt wird. Die Behandlung besteht in der möglichst vollständigen Entfernung des Tumors. Im Laufe der präoperativen Abklärung sind etwaige Absiedelungen zu suchen. Nach Tumorgröße und eventuell vorhandenen Metastasen richtet sich die weitere Therapie. Es gibt neben der operativen Entfernung die Möglichkeit der Bestrahlung oder Chemotherapie. In den letzten Jahren gewann die zielgerichtete Therapie und Immuntherapie zunehmend an Bedeutung. Genetische Untersuchungen ermöglichen bei Genmutationen eine individualisierte (meist sehr teure) Behandlung, welche nur im Falle gewisser Mutationen Wirkung verspricht. Zusammenfassend ist – wie zumeist – die Prophylaxe der beste Schutz gegen das Entstehen von Melanomen. Dies gilt besonders für den “Hauttyp I”: helle Haut, Sommersprossen, sehr schnell Sonnenbrand und kaum Bräunung.

MR Dr. Karl Schmoll, SVB-Chefarzt

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