Mit Pheromonen gegen den Maiswurzelbohrer

Das Biotechnologie-Unternehmen „Lithos Crop Protect“ aus Ennsdorf wartet auf die EU-Zulassung des ersten spritzbaren Pheromon-Produktes. Die Invest AG und der EIC-Fonds investieren in das Start-Up.

Lithos Crop Protect forscht an biologischen Pflanzenschutzmitteln und will damit dem Maiswurzelbohrer den Kampf ansagen.

Die Ressourcen für landwirtschaftlich nutzbare Flächen sind begrenzt. Für die Ernährung der weltweit wachsenden Bevölkerung braucht es jedoch ausreichend sichere und qualitativ hochwertige Lebensmittel. Damit dieser Spagat gelingen kann, muss unter anderem ein effizienter Schutz gegen Schädlinge gewährleistet sein. Gleichzeitig stehen klassische chemische Pflanzenschutzmittel stark in der gesellschaftlichen Kritik und werden zunehmend eingeschränkt oder gar verboten.

Die Firma „Lithos Crop Protect“ ist ein innovatives Start-Up, das an der Entwicklung, Zulassung und Vermarktung von biologischen Pflanzenschutzmitteln und Biostimulanzien forscht. Das Biotechnologie Unternehmen mit Sitz in Ennsdorf hat bereits jahrelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit geleistet und eine Technologie entwickelt, die einen natürlichen Pflanzenschutz durch Störung der Fortpflanzung von Schädlingen ermöglicht. Die artspezifischen Pheromone, die Schädlinge mittels Verwirrmethode in ihrem Paarungsverhalten stören, ermöglichen schon in extrem geringer Konzentration eine effiziente Schädlingsbekämpfung, die für alle anderen Organismen (wie z. B. Bienen), die Umwelt und den Menschen völlig ungefährlich sei.

Ausbringung mit Spritze und künftig auch durch Drohnen?

Die erste sprühbare Pheromon-anwendung zum Schutz von Mais gegen den Maiswurzelbohrer ist patentiert und erlaubt laut Hersteller erstmals eine wirtschaftlich sinnvolle Anwendung auf großen Flächen und somit insbesondere im Ackerbau: „Die Ausbringung erfolgt einfach und kostengünstig mittels üblicher Feldspritzen und in Zukunft möglicherweise auch mittels Drohnen“, erklärt Gründer und Geschäftsführer Franz Reitbauer. Das Pheromon befindet sich bereits seit 2021 im langjährigen Zulassungsverfahren der EU.

„Mit der Unterstützung der Invest AG und des EIC können wir nun den Markteintritt des spritzbaren Pheromon-Produktes anpeilen.” Reitbauer

Gemeinsam mit zwei neuen Investoren, der Invest AG und der EIC-Fonds (European Innovation Council Fund), soll nun die Fertigstellung der Zulassung und die Markteinführung des ersten Produktes umgesetzt sowie weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ermöglicht werden. Lithos Crop Protect arbeitet dazu auch bereits „mit globalen Playern in einem Markt mit Milliardenpotenzial“ zusammen. Das Interesse an solchen Produkten sei jedenfalls groß auch von Seiten der Europäischen Union, um den Green Deal auch im Pflanzenschutz umzusetzen. „Mit unserem Investment unterstützen wir das visi­onäre Team eines heimischen Start-Ups, das für die Landwirtschaft auf der ganzen Welt zum Gamechanger werden könnte. Durch die Partnerschaft auch mit dem EIC-Fonds sollten erste Markteintritte und damit großflächige Anwendungen von natürlichem Pflanzenschutz schon bald Realität werden“, so Andreas Szigmund, Vorstand der Invest AG.

- Bildquellen -

  • Forschung LCP: Lithos Crop Protect; Agrarfoto.com
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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