Die digitale Nutzung von Satellitendaten der European Space Agency (ESA) hat in der Österreichischen Hagelversicherung (ÖHV) schon seit mittlerweile vier Jahren höchste Priorität. Nun wurde das in Österreich einzigartige, satellitengestützte Tool für das Monitoring von Agrarflächen erstmals in einem vollständig digitalen Format vorgestellt.
Dem Webinar mit Holger Starke, dem Leiter der Abteilung Meteorologie und Geoinformation der Versicherung, folgten mehr als 160 Teilnehmer. Dabei erklärte Stark, man bewege sich bereits auf einem sehr hohen Niveau, “dennoch besteht in der weiteren Verwendung von Satellitendaten noch Luft nach oben.“
Alle drei Tage wird die Erdoberfläche von „Sentinel”-Satelliten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms „Copernicus” des Weltraumforschungsinstituts ESA. komplett gescannt. Dessen gewaltigen Datenmengen liefern wichtige Erkenntnisse für die Umwelt und den Klimaschutz und damit letztlich für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft, aber auch humanitäre Hilfe und sicherheitsrelevante Themenstellungen. Aufbereitet werden die aus dem Weltall gelieferten Daten auch von der Österreichischen Hagelversicherung in Wien.
So können darauf zahlreiche Vegetationsindizes berechnet werden, die das Pflanzenwachstum erkennen lassen. Einer davon, der NDVI (Normalized Difference Vegetation Index), ist auch im AgraSat, dem Satellitenservice der Hagelversicherung, online abrufbar. Anhand der Einfärbung sieht man die Unterschiede im Pflanzenwuchs der jeweiligen Region: Je grüner, desto stärker ist der Pflanzenwuchs, je mehr Braun und Beige, desto höher ist der Ertragsausfall. Weiße Flächen zeigen Wolken. In einem Diagramm kann die gesamte Vegetationsperiode an verschiedenen Stellen verglichen werden kann. Starke: „Anhand dieses Index kann der Einsatz von Betriebsmitteln oder die Bewässerung gezielt optimiert werden.”
Generell stehe das Projekt erst am Beginn einer Vielzahl von nutzbringenden Anwendungsmöglichkeiten. In den osteuropäischen Niederlassungen der Österreichischen Hagelversicherung werden die Bilder bereits erfolgreich für die Schadenserhebung eingesetzt, so Starke..
Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, wies darauf hin, dass Wetterextreme und die Risikovielfalt durch Frost, Stürme, Überschwemmungen oder Hitze- und Dürreperioden zunehmen. Umso wichtiger sei es, die Daten aus dem All auch für jene entsprechend nutzbar zu machen, die vom Klimawandel als erste und am stärksten betroffen sind: die Landwirte. Laut dem Direktor für Erdbeobachtungsprogramme in der ESA, Josef Aschbacher, ist die Hagelversicherung damit führend im europäischen Raum, i
Bei der ÖHV versicherte Landwirte können AgraSat mit ihren individuellen Zugangsdaten über www.hagel.at nutzen.
(SN)