Mit eigener Vorsorge zur besten Versorgung

Das Netzwerk „Gesunde Gemeinde“ ist seit 30 Jahren bemüht, der Bevölkerung Angebote für ihre Gesundheitsprävention zu machen. Fast alle oberösterreichischen Gemeinden beteiligen sich daran.

„Frauen sind meist die Gesundheitsmanagerinnen in den Familien“, sagt Haberlander, sie habe diese daher besonders im Visier.

Für die Gesundheit der Bevölkerung braucht es nicht nur eine gute Versorgung durch öffentliche Einrichtungen, sondern auch die individuelle Vorsorge. Aus diesem Grund wurde vor 30 Jahren auch das Netzwerk „Gesunde Gemeinde“ – ausgehend von einer Idee der Weltgesundheitsorganisation – gegründet. „Denn in der Gemeinschaft geht vieles leichter“, sagt Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander. „Wichtig ist, dass Menschen dort etwas machen können, wo sie leben, verankert sind und sich wohlfühlen“, so Haberlander.

432 Gemeinden dabei, mehr als 3000 Ehrenamtliche engagiert

Der erste „Gesundheitstag“ in der Gemeinde Steinbach an der Steyr im April 1990 gilt als Beginn der Erfolgsgeschichte, an der heute 432 von insgesamt 438 oberösterreichischen Gemeinden mitschreiben. Mehr als 3000 ehrenamtlich tätige, gesundheitsinteressierte Personen tragen das Thema Gesundheitsförderung jedes Jahr in ihre eigene Gemeinde. Unter einem jeweils für zwei Jahre geltenden Thema erarbeitet die Abteilung Gesundheit jährliche Schwerpunkte und einen Leitfaden für Aktivitäten für die Gemeinde, die somit aus einem bunten Repertoire das für sie passende Angebot heraussuchen können. Schwerpunkte lagen bisher etwa auf Herz-Kreislauf-Gesundheit, Frauengesundheit oder Gesundheitskompetenz.

Unter der Dachmarke „Gesundes Oberösterreich“ bietet das Land OÖ weitere Veranstaltungen, Präventionsprogramme und Informationsmaterialien an. Der Stammtisch für betreuende und pflegende Angehörige – an dem derzeit 183 Gemeinden beteiligt sind – wird im kommenden Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiern, das Projekt Gesunde Küche gibt es bereits seit 25 Jahren. Im ganzen Bundesland sind mittlerweile 366 Küchen (etwa in Kindergärten oder Alten- und Pflegeheimen) mit dem gleichnamigen Prädikat ausgezeichnet.

Betreuende und pflegende Angehörige werden 2022 in den Fokus der Gesundheitsförderung rücken. Schließlich sind es in Oberösterreich 80 Prozent der Pflegebedürftigen, die zu-hause betreut werden – das sind 80.000 Personen und jeder vierte Haushalt.

Vermehrt auf Gesundheit pflegender Angehöriger achten

Die pflegenden Angehörigen sind oftmals Frauen. „Pflegende Angehörige haben durch die Belastungen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken. In der Pandemie wurden bei vielen auch die Ängste und Sorgen größer. Nur wenige nehmen aber professionelle Hilfe in Anspruch“, sagt Haberlander. Betreuenden und Pflegenden müsse daher unbedingt signalisiert werden, dass es auch wichtig ist, für sich selbst zu sorgen.
Damit werde auch das erste der „neuen OÖ Gesundheitsziele 2021 bis 2032“ angesprochen, nämlich „Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken“.

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  • Z6A0247: land oö/Schaffner
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