Früher Weidebeginn drängt Ampfer zurück
Wichtig ist ein früher Weidebeginn im März beim Spitzen des Bestandes, auch wenn das Weidefutter hier nur einen geringen Anteil an der Ration ausmacht und noch überwiegend zugefüttert werden muss, wird der Bestand bereits kurz gehalten und der Ampfer zurückgedrängt. Bei der Umstellung auf Kurzrasenweide empfiehlt es sich, die Flächen, vor allem die mit Ampfer verunkrauteten, im ersten Jahr mit Jungvieh zu bestoßen. Kalbinnen fressen die jungen Ampferpflanzen deutlich lieber ab als Kühe und sanieren die Flächen rasch. Der Pflanzenbestand verändert sich in den ersten Monaten nach der Umstellung stark in Richtung dichte Grasnarbe. Weißklee, Wiesenrispe und auch das deutsche Weidelgras oder englische Raygras, sorgen in einer Kurzrasenweide für einen dichten und widerstandsfähigen Bestand. Bei stark lückigen Beständen wird eine Übersaat mit Weißklee, Wiesenrispe und oder Weidelgras diesen Prozess noch beschleunigen.
Bearbeitung nicht zwingend notwendig
Eine mechanische Bearbeitung der Flächen ist nicht dringend notwendig, bei frühzeitiger Beweidung wirkt der Vertritt bestockungsfördernd. Nur auf anmoorigen Böden, die im Winter aufgefroren sind, ist eine Walzung zu empfehlen. Durch den ständigen Weidedruck meiden auch Maulwurf und Wühlmaus langjährige Kurzrasenweiden. Von einer Bearbeitung während der Beweidung ist abzuraten, da es dadurch zu einer Verschmutzung der Weidfläche kommt.
So funktioniert die Düngung
Eine Stickstoffdüngung der Bestände innerhalb einer gut geführten Kurzrasenweide ist nicht notwendig. Bei guten Vegetationsbedingungen (guter Boden, ausreichend Niederschlag und förderlichen Temperaturen) kommen auf die Flächen durchaus hohe GVE Besätze von drei bis fünf GVE pro Hektar zustande, und somit auch hohe Nährstoffeinträge – die hohen Rohproteingehalte (teilweise über 20 Prozent) im Weidefutter sind somit ausreichend und eine zusätzliche Stickstoff-Düngung somit nicht notwendig. Ergänzend zum hochwertigen Grundfutter sollten den Tieren Minerallecksteine oder Mineralfutter bereitgestellt werden – je nach Region und Boden sind Nährstoffe wie Selen, Mangan und Natrium empfehlenswert. Der Parasitendruck ist auf Kurzrasenweiden höher als in Portions- oder Koppelweiden, da der Pflanzenbestand deutlich kürzer ist und somit mehr Erdkontakt stattfindet. Es empfiehlt sich eine mehrmalige Parasitenbehandlung.