Mit der Kurzrasenweide werden die Futterkosten erheblich gesenkt

Die Kurzrasenweide beginnt möglichst früh im Jahr, wird möglichst lange aufrechterhalten und übt durch hohen Tierbestand einen hohen Nachwuchsdruck auf das Gras aus. ©agrarfoto.com
Die Kurzrasenweide beginnt möglichst früh im Jahr, wird möglichst lange aufrechterhalten und übt durch hohen Tierbestand einen hohen Nachwuchsdruck auf das Gras aus. ©agrarfoto.com
Rinder lieben Weiden, Konsumenten weidende Rinder und die Bäuerinnen und Bauern geringe Maschinenkosten. Die Vorzüge des Systems Kurzrasenweide liegen auf der Hand. Das Vieh nimmt in Bewegung junges energie- und eiweißreiches Futter auf. Konservierungsverluste wie Bröckel- oder Atmungsverluste und auch Trocknungskosten gibt es dabei keine. Darüber hinaus schätzen Konsumenten die Weideprodukte, und es gibt sogar eine Weideprämie im laufenden Umweltprogramm. Klingt gut, doch trotzdem gilt es dabei einiges zu beachten.

Früher Weidebeginn drängt Ampfer zurück

Wichtig ist ein früher Weidebeginn im März beim Spitzen des Bestandes, auch wenn das Weidefutter hier nur einen geringen Anteil an der Ration ausmacht und noch überwiegend zugefüttert werden muss, wird der Bestand bereits kurz gehalten und der Ampfer zurückgedrängt. Bei der Umstellung auf Kurzrasenweide empfiehlt es sich, die Flächen, vor allem die mit Ampfer verunkrauteten, im ersten Jahr mit Jungvieh zu bestoßen. Kalbinnen fressen die jungen Ampferpflanzen deutlich lieber ab als Kühe und sanieren die Flächen rasch. Der Pflanzenbestand verändert sich in den ersten Monaten nach der Umstellung stark in Richtung dichte Grasnarbe. Weißklee, Wiesenrispe und auch das deutsche Weidelgras oder englische Raygras, sorgen in einer Kurzrasenweide für einen dichten und widerstandsfähigen Bestand. Bei stark lückigen Beständen wird eine Übersaat mit Weißklee, Wiesenrispe und oder Weidelgras diesen Prozess noch beschleunigen.

Bearbeitung nicht zwingend notwendig

Eine mechanische Bearbeitung der Flächen ist nicht dringend notwendig, bei frühzeitiger Beweidung wirkt der Vertritt bestockungsfördernd. Nur auf anmoorigen Böden, die im Winter aufgefroren sind, ist eine Walzung zu empfehlen. Durch den ständigen Weidedruck meiden auch Maulwurf und Wühlmaus langjährige Kurzrasenweiden. Von einer Bearbeitung während der Beweidung ist abzuraten, da es dadurch zu einer Verschmutzung der Weidfläche kommt.

So funktioniert die Düngung

Eine Stickstoffdüngung der Bestände innerhalb einer gut geführten Kurzrasenweide ist nicht notwendig. Bei guten Vegetationsbedingungen (guter Boden, ausreichend Niederschlag und förderlichen Temperaturen) kommen auf die Flächen durchaus hohe GVE Be­sätze von drei bis fünf GVE pro Hektar zustande, und somit auch hohe Nährstoffeinträge – die hohen Rohproteingehalte (teilweise über 20 Prozent) im Weidefutter sind somit ausreichend und eine zusätzliche Stickstoff-Düngung somit nicht notwendig. Ergänzend zum hochwertigen Grundfutter sollten den Tieren Minerallecksteine oder Mi­neralfutter bereitgestellt werden – je nach Region und Boden sind Nährstof­fe wie Selen, Mangan und Natrium empfehlenswert. Der Parasitendruck ist auf Kurzrasenweiden höher als in Portions- oder Koppelweiden, da der Pflanzenbestand deutlich kürzer ist und somit mehr Erdkontakt stattfindet. Es empfiehlt sich eine mehrmalige Parasitenbehandlung.

Witterungsfaktoren sind zu beachten

Triebwege sollten tiergerecht, kostengünstig und arbeitszeitsparend errichtet werden. ©agrarfoto.com
Triebwege sollten tiergerecht, kostengünstig und arbeitszeitsparend errichtet werden. ©agrarfoto.com
Die Herausforderung ist es den Bestand auf einer durchschnittlichen Höhe von fünf bis sieben Zentimeter zu halten. Eine Anpassung der Weidefläche (oder Viehanzahl) ist aufgrund un­terschiedlicher Witterungs- und Vege­tationsbedingungen während der Wei-desaison somit notwendig. Besonders die Witterungsfaktoren Temperatur und Niederschlag sind hier zu beachten und im Vorfeld (nach dem Wetterbericht) Anpassungen vorzunehmen. Die Voraussetzung für eine gute (Kurzrasen-)Weidesaison sind gleichmäßige Niederschlagsmengen während der Vegetationszeit.

- Werbung -
Vorheriger ArtikelSportlich und sexy wie noch nie
Nächster ArtikelInteressante Messe, aber kleinere Kauflust