Milchmarkt August ’23: Konsumenten suchen extrem nach Sonderangeboten

Die heimischen Erzeugermilchpreise blieben auch im Juli unter Druck. Laut aktuellem AMA-Milchpreisbarometer haben die Molkereien und Sennereien im ersten Sommermonat im Schnitt 48,73 Cent pro Kilogramm GVO-freie Rohmilch (exkl. USt., Durchschnitt aller Qualitäten, Milchsorten und Inhaltsstoffe) an die Milchlieferanten ausbezahlt. Gegenüber dem Vormonat Juni bedeutet das ein Minus von 1,94 ct. Im Jahresabstand ist die Milchpreiskurve damit um 2,38 ct unter die Vorjahreslinie gefallen.
Laut AMA Marktvorschau bleiben die heimischen Erzeugermilchpreise auch im August unter Druck. Laut AMA-Marktbeobachtern dürfte der Rückgang mit 0,73 Cent etwas moderater ausfallen, was ein Erzeugermilchpreisniveau von 48 Cent/kg bedeuten würde (exkl. USt., Durchschnitt aller Qualitäten und Inhaltsstoffe).
Der Preisrückgang ist abermals mit fallenden Auszahlungspreisen der heimischen Molkereien zu begründen bzw. mit dem fallenden Preistrend auf den heimischen Absatzmärkten und im Export.
Rohstoffwert zeigt weiter fallende Preise an – Geht es nach dem Rohstoffwert des Kieler Instituts für Ernährungswirtschaft (ife), dann könnte der Preisrückgang auch stärker ausfallen. Denn für den Monat August ermittelte das ife aus den Notierungen für Butter- und Magermilchpulver einen Verwertungserlös für Milch auf Erzeugerebene von von 34,30 Cent pro Kilogramm (Milch bei 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof), was gegenüber Juli einem Rückgang von einem Cent bzw. minus 2,8 % entspricht.Der damit korrespondierende August-Erzeugerpreis auf dem heimischen Milchmarkt würde auf nur noch etwa 45,80 Cent/kg lauten statt 46,79 im Juli.

In der Vorschau bis Jahresende erwartet das ife keine Entspannung. Die Handelspreise für Magermilchpulver und Butter bleiben unter Druck. Begründet wird dies mit der andauernd hohen Inflationsrate. Aufgrund der Teuerung und der wirtschaftlichen Unsicherheit würden die Konsumenten bei Lebensmitteln und speziell auch bei Milcherzeugnissen eher verhalten einkaufen und „extrem“ nach Sonderangeboten Ausschau halten. Diese Ausgangslage führe zu rückläufigen Erlösen bei Milchprodukten.
H.M.

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