Der Rohstoffwert für Milch des Kieler Instituts für Ernährungswirtschaft hat im April die neue Rekordmarke von 67,50 Cent/kg erreicht (Milch mit 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof). Gegenüber dem Vormonat März ist das ein Plus von 6,6 Cent. Begründet ist der neuerliche Anstieg mit höhren Erlösen für Magermilchpulver und Butter. Für den laufenden Monat Mai sieht das ife vor allem bei Butter noch weiteres Preispotential, die Pulverseite bewertet man als eher stabil.
Österreich liegt auch hinter Bayern
Eine vergleichsweise sehr verhaltene Entwicklung zeigen demgegenüber die heimischen Erzeugermilchpreise. Laut jüngster Auswertung der AMA erzielten die österreichischen Milchbauern für konventionelle Milch (4,0 F, 3,4 E, netto, ab Hof) im März geradeeinmal 40,54 Cent/kg. Nichteinmal die Bio-Heumilch erreicht mit 55,48 Cent/kg das Niveau des Kieler-Rohstoffwertes.
Auf Basis Rohmilch mit natürlichen Inhaltsstoffen betrug der Milchpreis im März im Mittel aller Qualitäten 44,26 Cent/kg. Für April erwartet die AMA laut vorläufigen Zahlen einen Anstieg auf 45,80 Cent/kg.
Der Abstand zum Niveau des Kieler Rohstoffwertes bleibt dennoch sehr groß. Ein schwacher Trost mag sein, dass auch die Erzeugermilchpreise in Bayern derzeit nicht an den Rohstoffwert heranreichen. Dennoch geht der Vergleich mit Bayern zuungunsten der heimischen Erzeugermilchpreise aus. Laut Milcherzeugerverband Bayern erzielten die dortigen Milchviehhalter im März einen Preis von 45 Cent/kg (4,2 F, 3,4 E, netto ab Hof). Der vergleichbare Wert in Österreich betrug 41,16 Cent/kg. Bei Bio-Milch erlösten die bayerischen Landwirte im März 54,2 Cent/kg, die heimischen 52,02 Cent/kg.
Fazit: Die Erzeugermilchpreise haben starken Aufholbedarf. Die bäuerliche Interessenvertretung weist bereits wiederholt darauf hin, dass Milchpreisverbesserungen dringend notwendig sind, um die explodierenden Betriebsmittelkosten abfedern zu können.