Milchmarkt – Anlieferung hoch, Rohstoffwert etwas schwächer

Die Preise für Blockbutter sind an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse Kempten seit Mitte September leicht rückläufig. Mit immerhin mehr als sechs Euro/kg notierte lose Butter am 18. Oktober aber immer noch auf hohem NIveau. Allerdings gehen Käufer zunehmend in Wartehaltung über.

Minus 2,8 Cent beim Kieler Rohstoffwert für Oktober 2017 – damit ist dieser wichtige Marktindikator wieder unter die im Juli erklommene 40 Cent-Marke gefallen. Auf 39,3 Cent/kg bezifferte das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife), den für Oktober ermittelten Rohstoffwert (Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof, berechnet aus der Verwertung von Butter und Magermilchpulver).

Butternotierungen etwas schwächer

Als Ursache für diese Entwicklung gelten die in den zurückliegenden Wochen fallenden Handelspreise im Milchfettbereich. Die Eweißkomponente bleibt aufgrund ihrer unverändert niedrigen Notierungen ohne besonderen Einfluss auf den Rohstoffwert. Allerdings ist die Entwicklung am Fettmarkt nicht klar zu bewerten.

Laut AMA-Marktbericht vom 18. Oktober sind die Notierungen für Butterkontrakte an den Börsen in Deutschland (Kempten, EEX Leipzig) seit Mitte Oktober deutlich zurückgegangen. Als Grund für die gefallenen Butterpreise nannten Marktbeteiligte die höheren Anlieferungsmengen an Rohmilch. Ebenso haben die Molkereien die Käseproduktion zurückgefahren, so dass mehr Milchfett am Markt zur Verfügung steht.

Weihnachtsbedarf stabilisiert den Markt

Demgegenüber stellte etwa der Verband Bayerischer Milcherzeuger kürzlich fest, dass auf  dem Markt nun bald auch der Einkauf für das Herbstgeschäft bzw. für die bevorstehende Weihnachtzeit bevorstehe. Dies sollte eher auf noch steigende Preise hinwirken. Allerdings haben die Butterpreise für Industrie und Verbraucher bereits eine Schwelle überschritten, ab der der Verbrauch bzw. Konsum eingeschränkt werden. Zudem liege die Milchanlieferung doch deutlich über der Vorjahreslinie. In der Zusammenschau aller Markteinflüsse erwartet man in Bayern einen „zumindest weitestgehend auf der 40-Cent-Linie stabilisierten“ Rohstoffwert.

Spotnotierungen fallen seit zwei Monaten

Einen fallenden Preistrend zeigen die Spotmilchmärkte. In Verona in Italien notierte Tankmilch (3,6 % Fett, pasteurisiert, exkl. MwSt., frei italienische Molkerei) per 30. Oktober mit durchschnittlich 41,50 Euro/100 kg. Damit ist die Notierung seit Anfang September um 3,50 Euro gefallen.
Am Spotmilchmarkt in den Niederlanden notiert Tankmilch (4,4 % Fett, exkl. MwSt.) per 25. Oktober mit 34,75 Euro/dt. Der Preisrückgang gegenüber Anfang September beträgt hier fast 10 Euro.

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  • Butterberg Web: agrarfoto.com
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AUTORHans Maad
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