Den heimischen Bauern droht aufgrund von Preisverfall bei Milch und Fleisch, einer steigenden Marktkonzentration im Lebensmitteleinzelhandel und Millionenschäden infolge von Wetterkapriolen das fünfte Einkommensminus in Serie. “Die Situation auf den Agrarmärkten ist dramatisch und erfordert konkrete Maönahmen zur Marktstabilisierung”, begründete der Obmann des parlamentarischen Landwirtschaftsausschusses, Abg. z. NR Jakob Auer, in der Vorwoche seine Initiative zu einem selbstständigen Entschlieöungsantrag der Koalitionsparteien. “Wir brauchen konkrete und unbürokratische Hilfe sowie die Erarbeitung von Rahmenbedingungen, die eine moderne, sich nachhaltig entwickelnde Landwirtschaft ermöglichen.”
Kostendeckende Milchproduktion
Bezugnehmend auf die andauernd schwierige Situation am Milchmarkt beschlossen alle im Landwirtschaftsausschuss vertretenen Parteien die Abhaltung eines Milchdialoges, an dem Konsumenten, Landwirte, Vertreter der Lebensmittelwirtschaft sowie jeweils ein Vertreter der im Parlament vertretenen Parteien teilnehmen sollen. “Hier werden wir gemeinsam mit dem Ministerium Maßnahmen zur kostendeckenden Milchproduktion diskutieren und erarbeiten”, betonte Auer.Eine weitere Forderung der Koalitionsparteien betrifft die Ausweitung des Bestbieterprinzips auf weitere Lebensmittelgruppen. Ferner werden Maßnahmen zur Forcierung der Agrarmärkte, der Innovationsförderung, eine stärkere Zusammenarbeit mit Tourismus und Gastronomie, Vereinfachungen bei Antragstellung und Administration sowie die Ausdehnung des Wettbewerbsmonitorings auf Agrar- und Lebensmittelmärkte durch die Bundeswettbewerbsbehörde verlangt. “Das ist gesetzlich verankert und muss endlich umgesetzt werden”, wies Auer darauf hin, dass Österreich mit den drei großen Handelsketten Rewe, Spar und Hofer eine der größten Handelskonzentrationen mit einem Marktanteil von 85 Prozent in Europa aufweist.
AIZ