MGN diskutierte Markt und Strategie

Um Mehrmengen zu bewältigen, denkt die MGN bei größeren Überschreitungen einzelbetriebliche Maßnahmen an.

MGN-Obmann Johann Krendl und Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer appellieren an die Milchproduzenten, die Anlieferung derzeit nicht zu steigern. ©
MGN-Obmann Johann Krendl und Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer appellieren an die Milchproduzenten, die Anlieferung derzeit nicht zu steigern. ©
Das Ergebnis: Grundsätzlich gelte weiterhin das bestehende Modell der vertraglich festgelegten Jahresmilchmenge. Sollte es jedoch noch zu weiteren massiven Mehrmengen kommen, so seien “einzelbetriebliche Maßnahmen erforderlich”. Grundsätzlich hätten Mengensteuerungs-Maßnahmen aus Sicht der MGN aber “nur dann einen Sinn, wenn diese gesamteuropäisch wirken”, wurde betont.Für das Kalenderjahr 2016 wurden von der MGN mit der NÖM rund 388 Millionen Kilogramm Milch sowie ein Mengenkorridor von 1,5 Prozent, fixiert. Daraus errechnet sich eine maximale Gesamtmenge von 393,8 Millionen Kilogramm. Dies ist ein Plus von 10 Millionen Kilogramm gegenüber der tatsächlich angelieferten Menge des Jahres 2015. Als Preisvereinbarung für das Jahr 2016 wurde der Durchschnitt des Milchauszahlungspreises der vier größten Molkereiunternehmen in Österreich fixiert. Für die vereinbarte Menge von 393,8 Millionen Kilogramm trägt die NÖM die wirtschaftliche Verwertungsverantwortung. Für die über dieser Vereinbarung liegende Menge trägt die MGN das wirtschaftliche Risiko. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres lag die angelieferte Milchmenge um 1,5 Prozent über der vertraglich fixierten Menge (inklusive 1,5 Prozent Korridormenge). Die daraus resultierenden Aufwendungen werden derzeit gemeinsam von allen MGN-Bauern getragen, da der Aufwand dafür noch überschaubar erscheint. Vorstand und Aufsichtsrat der MGN haben mehrheitlich festgelegt, dass man die Entwicklung in den nächsten Monaten genau beobachten wolle. Sollte es noch zu weiteren massiven Mehrmengen kommen, so seien “einzelbetriebliche Maßnahmen erforderlich”, die bei Bedarf in einer weiteren Sitzung beschlossen werden. Grundsätzlich wird festgehalten, “dass die Vermarktungssituation in jeder Genossenschaft unterschiedlich ist und daher auch Maßnahmen in unterschiedlicher Schärfe erforderlich sind”. Generell wurde festgestellt, “dass Österreich einen Mengenanteil in der EU von zwei Prozent hat.” Mengensteuerungsmaßnahmen hätten daher “nur dann einen Sinn, wenn diese gesamteuropäisch wirken”. Bemühungen, europaweit eine Mengenvereinbarung zu erreichen, seien “grundsätzlich positiv und zu unterstützen”. Nachdem zirka 50 Prozent der in Österreich erzeugten Milchmenge am europäischen Markt verkauft werden, sei ein preisliches Abkoppeln vom europäischen Preisniveau nicht möglich. Um die Situation nicht noch weiter zu verschärfen, könne jeder einzelne Lieferant seinen Beitrag zur Entschärfung der Lage leisten. So sollten etwa Kälber mit Vollmilch gefüttert werden, anstatt einen Milchaustauscher einzusetzen, stellen MGN-Obmann Johann Krendl und Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer in einem Schreiben an die Lieferanten fest.

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