Mehr Kassenärzte braucht das Land

Kommentar von NR Hermann Gahr, Landesobmann Forum Land Tirol

hermann.gahr@maschinenring.at

Nach der Corona-Pandemie hat sich der Pflegenotstand in Österreich weiter verschärft. Derzeit fehlt es an allen Ecken und Enden im Gesundheitsbereich an Personal. Viele Patientinnen und Patienten warten lange auf Arzttermine, dringende Untersuchungen und sogar Operationen. Das Warten ist nicht nur unangenehm für die Menschen, sondern kostet auch viel Geld. Da Krankheiten sich verschlimmern oder Spätfolgen auftreten. 

In Tirol haben wir mit einem großen Landärztemangel zu kämpfen. Es ist eindeutig, wir brauchen mehr Landärzte in Tirol. Laut Statistik Austria gibt es nur in Wien weniger Kassenärzte als in Tirol. Und dieses Problem wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen, da eine Pensionierungswelle ansteht. Die Baby-Boomer gehen in Pension und die jungen Ärztinnen und Ärzte wollen meist keine Kassenstelle annehmen. Gründe dafür gibt es viele, große Belastung durch lange Öffnungszeiten, Wochenenddienste und Bereitschaftseinsätze. Weniger Bezahlung als in Privatpraxen und schwere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hier kann man gezielt mit Gruppenpraxen oder Primärversorgungszentren ankämpfen. Diesen Baustellen nimmt sich die Bundesregierung an und verspricht 100 neue Kassenarztstellen sowie eine Verdreifachung der Primärversorgungszentren bis 2025. Bis dahin soll es 121 Zentren in ganz Österreich geben. 

Doch wir müssen auch darauf schauen, dass unsere jungen Ärztinnen und Ärzte nach dem Studium das Land nicht verlassen. Hier braucht es mehr Landarztstipendien oder eine Berufspflicht nach dem Studium. Nur so können wir auch in Zukunft eine flächendeckende medizinische Versorgung garantieren. 

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  • Ärztin: nenetus – stock.adobe.com
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AUTORred. HP
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