Die Agraria soll ein positives Signal an die Bäuerinnen und Bauern senden”, sagte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter anlässlich der Eröffnung der Messe. Das scheint gelungen. Von Mittwoch, 30. November, bis Samstag, 3. Dezember, hat die Agraria, die heimische Leitmesse für Landtechnik und Tierzucht, gezeigt, wie viel Potenzial in der (Land-)Wirtschaft steckt. Mehr als 80.000 Besucher strömten laut Messe Wels auf das Veranstaltungsgelände. Ihnen gegenüber standen 490 Aussteller auf 75.000 Quadratmetern Hallenfläche.
Großes Programm
In mehr als 120 Veranstaltungen an den vier Messetagen gaben zudem Verbände und Aussteller Fachinformationen zu aktuellen Themen der Branche. Bereits am Eröffnungstag stand der Treffpunkt BauernZeitung mit der Verleihung des Innovationspreises “Agrarfuchs” auf dem Programm (siehe Fotogalerie und Video auf unserer Website).
Die rege internationale Teilnahme zeigte die internationale Strahlkraft der Agraria. Etwa waren die Landwirtschaftsminister aus dem Iran und aus Algerien mit ihren Delegationen auf der Messe. Wichtige Exportgeschäfte konnten laut Veranstalter bereits direkt vor Ort abgewickelt werden, besonders in den Bereichen Rinderzucht, Heuaufbereitungs- und Beregnungsanlagen.
“Die Agraria ist hervorragend abgelaufen. Man konnte spüren, dass sich die Stimmung in der Landwirtschaft gebessert hat. Wels ist der richtige Boden für Österreichs Landwirtschafts-Leitmesse”, resümierte Messepräsident Hermann Wimmer.
Technik
Die Trendthemen 2016 waren Landwirtschaft 4.0 und Precision Farming. Die hochtechnisierte Landwirtschaft ist keine Zukunftsvision, sondern bereits auf vielen heimischen Bauernhöfen angekommen. Die Spanne reicht dabei von Sensor- und GPS-gestützten Systemen bis hin zu Online-Datenmanagement und Gerätesteuerung über Smartphones. Die Nachfrage und das Interesse der Landwirte wurden durch die Aussteller hervorragend abgedeckt und diese Themenbereiche umfangreich präsentiert.
Bei Stallbau und -technik lag der Fokus vor allem bei der Innenmechanisierung und Automatisierung. Auch die Bereiche Forsttechnik und Bioenergie kamen in Wels nicht zu kurz.
“Die Agraria 2016 beeindruckte durch die Innovationsfreudigkeit der ausstellenden Firmen. Trotz der wirtschaftlich angespannten Situation bewiesen nicht nur die großen, sondern auch viele kleine Hersteller ihre Entwicklungskraft”, brachte es Heinrich Prankl, Leiter für Forschung und Innovation an der HBLFA Francisco Josephinum/BLT Wieselburg, auf den Punkt.
Tierzucht und Tierschauen
Agraria ist aber mehr als nur Technik. Tierzucht und Tierschauen waren auch 2016 ein wichtiger Bestandteil der Messe. Sowohl in der Genetik als auch im Bereich Ausstattung wurde die Agraria international beachtet. Dies zeigen auch Exporterfolge während der Messe.
In Wels waren hervorragende Zuchttiere der Rassen Fleckvieh, Braunvieh und Holstein ausgestellt. Im Kompetenzzentrum Schwein wurden Top-Zuchttiere vorgestellt. Bei Schafen und Ziegen waren die wichtigsten Wirtschaftsrassen mit Ausstellungstieren auf der Messe vertreten.
Auch für den tierischen Bereich gab es positives Feedback zu den Messegästen. “Der Besuch war sehr zufriedenstellend. Die Gespräche waren geprägt von Sachlichkeit und Realismus – mit einer guten Portion Optimismus. Die Stimmungslage in der Schweinebranche ist positiv”, so etwa Johann Schlederer, Geschäftsführer des Verbands landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV).
Saatgut und Dünger
Ergänzt wurde die Schau zur Landtechnik und Tierzucht durch den Bereich Saatgut. Das Angebot der Aussteller bot ein umfangreiches Sortiment und dies abgestimmt auf Nutzungsrichtung und regionale Standortbedingungen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Thema Düngung. Das Portfolio reichte von Volldüngerprodukten bis hin zu Spezialdüngermischungen, die individuell auf den Betrieb zugeschnitten sind.
2018 nächste Agraria
Die nächste Agraria findet laut Pressemeldung der Messe Wels von 28. November bis 1. Dezember 2018 statt. Kurz davor soll, wie unter www.messe-tulln.at nachzulesen ist, von 21. bis 24. November die Austro Agrar Tulln (NÖ) stattfinden. Sie gilt wie die Agraria als führende Landtechnikmesse in Österreich. Termin-Koordinierungsbedarf zwischen den Messen scheint noch gegeben.