Genossenschaftsidee wird Kulturerbe

Die Genossenschaftsidee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schultze-Delitzsch wird ins Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen.

Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen (Unesco) hat die Genossenschaftsidee ins immaterielle Kulturerbe der Menschheit aufgenommen. Damit wird das Erbe von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schultze-Delitzsch weltweit gewürdigt. Für den Österreichischen Raiffeisenverband (ÖRV) ist diese Anerkennung Bestätigung und Auftrag zugleich. ÖRV-Generalanwalt Walter Rothensteiner betonte: “Genossenschaft hat nicht nur eine groöe Vergangenheit, vielmehr ist sie ein starkes Modell für die Zukunft. ‚Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele’ – so hat es Friedrich Wilhelm Raiffeisen vor 150 Jahren formuliert. Ãœbersetzt ins Heute bedeutet das: Verantwortung übernehmen – miteinander und füreinander.” Die Genossenschaft ist eine allen offen stehende Form der gesellschaftlichen Selbstorganisation, ein Modell der kooperativen Selbsthilfe und Selbstverantwortung. Mitte des 19. Jahrhunderts legten Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch in Deutschland wichtige Grundlagen für die heutige Genossenschaftspraxis, die seither weltweit erfolgreich gelebt wird und immer mehr Anhänger findet. Auf dieser Basis wirtschaften heute weltweit rund 800 Millionen Menschen in 900.000 Genossenschaften. Allein unter dem Dach von Raiffeisen Österreich sind es 1500 Genossenschaften mit zwei Millionen Mitgliedern. Jeder vierte Österreicher ist Mitglied bei Raiffeisen. Die in Österreich und Deutschland hohe Anzahl von Genossenschaftsmitgliedern und die rechtliche Absicherung durch ein eigenes Genossenschaftsgesetz sind im internationalen Vergleich Besonderheiten.”Genossenschaft bietet eben nicht nur Lösungsansätze für die Probleme von gestern – sondern auch für die von heute und morgen”, ist Rothensteiner überzeugt. Um diese auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, habe der Österreichische Raiffeisenverband bereits vor zwei Jahren die Initiative “Bewusst: Raiffeisen.” gestartet. Mehr unter www.raiffeisenverband.at/bewusstraiffeisen

Weltkulturerbe

• Zum immateriellen Weltkulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken.
• Seit 2003 unterstützt die Unesco Schutz, Dokumentation und Erhalt dieser Kulturformen.
• Bis heute sind 171 Staaten dem Unesco-Übereinkommen beitetreten und verpflichten sich damit, das Immaterille Kulturerbe auf ihrem Staatsgebiet zu fördern.

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