Maikäfer im Grünland, Hagelschäden im Obstbau

Im Grünland ist die bisherige Ernte mit regionalen Ausnahmen solide. Der Obstbau hatte teils massiv mit Hagel und Frost zu kämpfen. Für den Gemüsebau war 2021 bisher zufriedenstellend.

Später als sonst begann die Erntesaison im Grünland. Das kalte Frühjahr hatte die Entwicklung des Grünlandbestandes verzögert. Als es schließlich Zeit für den ersten Schnitt wurde, war es schwer ein passendes Erntefenster zu erwischen. Die Erträge und die Qualitäten waren jedoch schlussendlich zufriedenstellend.

Bei den weiteren Aufwüchsen gab es regional große Unterschiede. Während der Großteil Oberösterreichs gut mit Niederschlag versorgt wurde und auch der Grünlandbestand dementsprechend gedieh, herrschte im Grünlandgebiet südlich von Steyr Trockenheit. Dürreschäden waren die Folge.

Einen Schnitt verloren haben auch jene Landwirte, die vom Hagel getroffen wurden. Insgesamt 60.000 Hektar Grünland waren davon betroffen. Um Fäulnis zu vermeiden, mussten viele Grünlandbauern vorzeitig mähen. Auch bereits gelagerte Siloballen wurden beschädigt und mussten neu gewickelt werden.

Der Maikäfer ist heuer ein weiteres Problem. 2021 ist ein Flugjahr, es ist also davon auszugehen, dass die Käferweibchen eine Vielzahl an Eiern in den Grünlandbestand abgelegt haben. Erste Schäden durch Engerlinge gibt es bereits in Rohrbach und im Sauwald. Im Spätsommer werden sich diese noch mehren. „Das Hauptfraßjahr mit entsprechender Schädigung der Grünlandbestände wird aber erst 2022 sein“, gibt Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr einen Ausblick für das kommende Grünland-Jahr.

Frost und Hagel im Obstbau

Einfach war auch das Jahr der 290 oberösterreichischen Obstbauern nicht. Erst Frost im April und dann großflächige Hagelschäden im Juni. Die Erntebilanz für die 1300 Hektar Obstkulturen ist dementsprechend getrübt.

Beim Steinobst gibt es Ernteabschläge von 30 Prozent. Auch die 400 Hektar Tafeläpfel wurden von Frost und Hagel getroffen. Auf die Gesamtmenge haben sich die Wetterkapriolen aber wenig ausgewirkt. Teilweise wurden die Apfelbäume aber stark geschädigt (Raum Gmunden). Gleiches gilt für die Streuobstbestände. Rodungen sind teilweise unumgänglich.

Verspätet lief die Erdbeerernte an – dafür sehr gut, mit Top-Qualität. Die Hagelunwetter Ende Juni beendeten die Ernte aber schlagartig.

Einzig Wein und Strauchbeerenobst sind bis dato gut entwickelt und lassen auf eine vielversprechende Ernte hoffen.

Gemüseernte – durchwegs gut

Mit Ausnahme von Spargel (ertragsmäßig war es eines der schlechtesten Jahre) zeigt sich im Gemüsebau ein durchwegs erfreuliches Bild. Ernte- und Preisverlauf bei Kohl- und Wurzelgemüse sind zufriedenstellend. Auch die Salaternte war bis Ende Juni gut. Seither sind Preisniveau und Nachfrage aber gefallen. Sauergemüse ist indes gefragter denn je. Gurkerl, Sauerkraut und Rote Rüben sind gut entwickelt, sodass von einer vollständigen Vertragsdeckung auszugehen ist.  Erfreulich sind auch die bisherigen Erzeugerpreise für die heimischen Erdäpfel. Zwar hat die heurige Erdäpfelsaison (Mitte Juni) sehr spät begonnen, die Nachfrage ist seither aber auf konstant gutem Niveau.

Dass die Gemüseernte so erfolgreich vonstatten geht, ist auch den vielen fleißigen Händen der Saisonniers zu verdanken. Aufgrund der Erhöhung der Saisonarbeiterkontingente im April stehen Oberösterreichs Obst- und Gemüseproduzenten ausreichend Saisonarbeiter zur Verfügung.

- Bildquellen -

  • Web Obstbau: LKOÖ; Goran – stock.adobe.com
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AUTORred.EH
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