„Eine lautstarke Gruppe von Mountainbikern, deren Sprecher nach eigenen Angaben illegal im Wald auf Wanderwegen oder querfeldein unterwegs ist, demonstriert für die generelle Öffnung aller Forststraßen. Soll mit dieser Demonstration die Bevölkerung bewusst getäuscht werden? Denn diese Mountainbiker wollen gar nicht auf Forststraßen, sondern auf sogenannten „Singletrails“ querfeldein durch den Wald fahren. Sie geben in Gesprächsforen, wie dem Österreichischen Walddialog, öffentlich bekannt, dass Mountainbiker keine Schotterstraßen, sondern Wanderwege und Singletrails zum Befahren wollen. Damit wird die Strategie hinter dieser Forderung sichtbar: Forststraßen zum Bergauffahren, aber die Wanderwege für die Abfahrt. Werden alle Forststraßen geöffnet, verschärft sich das Problem für Wanderer und Wild enorm“, erklärte Franz Titschenbacher, Vorsitzender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft der LK Österreich sowie Präsident der LK Steiermark zur bevorstehenden Demonstration von Extrem-Mountainbikern vor dem Parlament.
Erholung für alle Waldbesucher sichern
„Radfahren im Wald ist durch das Forstgesetz klar und zukunftsweisend geregelt. Damit Wanderer und alle anderen Waldbesucher auch weiterhin im Wald Ruhe genießen und Erholung finden können und das Eigentumsrecht der Waldbesitzer nicht unzumutbar beschnitten wird, ist Mountainbiken nur auf den eigens dafür freigegebenen und gekennzeichneten Routen erlaubt. Solche Strecken werden in enger Abstimmung mit den Grundeigentümern, der Bevölkerung, dem Tourismus, der Jägerschaft und anderen Naturnutzern ausgewiesen. Nur so ist gesichert, dass negative Auswirkungen auf andere Waldbesucher bis hin zu den Wildtieren minimiert werden“, ergänzte Titschenbacher.
Ausbau, aber nicht Wildwuchs
Die Landwirtschaftskammern achten gleichermaßen auf das Wohl der Erholungssuchenden und das ihrer Mitglieder. Sie setzen sich daher dafür ein, das bestehende MTB-Routennetz dem Bedarf entsprechend auf vertraglicher Basis weiter auszubauen. Gemeinsam mit den österreichischen Bundesforsten wurden bereits herzeigbare Ergebnisse erzielt.
„Ich appelliere an die Abgeordneten im Parlament, keine ideologische, sondern eine rein sachliche Diskussion zu diesem Thema zu führen und dabei das Wohl aller Erholungssuchenden vor Augen zu haben. Denn kein Gesetzgeber der Welt sollte sich einer kleinen Gruppe beugen, die durch gezieltes illegales Handeln eine Gesetzesänderung erzwingen will“, meint Titschenbacher.