Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich stellt die Weichen für die Zukunft. Effizienz und Professionalisierung der Beratung bringen Veränderungen mit dem Ziel, das hochqualitative Leistungs- und Beratungsangebot der Kammer und deren Finanzierung zeitgemäß sicherzustellen.
21 Bezirksbauernkammern – alle bleiben erhalten
Die Vollversammlung der LK-NÖ hat am Montag auch eine Struktur- und Organisationsreform des eigenen Hauses einstimmig beschlossen. Damit soll das Leistungsangebot der Landwirtschaftskammer der Vielfalt der Landwirtschaft besser gerecht werden und helfen, neue Aufgaben und Herausforderungen zu meistern. “Das Leistungsangebot für die Landwirte soll noch besser werden”, so Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes selbstbewusst. Es gehe darum, “mit knappen Mitteln effizienter zu werden”.
Alle 21 Bezirksbauernkammern mit deren Vollversammlungen bleiben als eigenständige Körperschaft öffentlichen Rechts auf den bekannten 20 Standorten erhalten. Die Arbeit in der Interessenvertretung sowie in der Bildung und Beratung wird jedoch in Zukunft in zehn Organisationseinheiten in NÖ gebündelt. Mit der Reform gelingt es zudem, Arbeitskapazität für andere selbstfinanzierende Geschäftsfelder freizumachen. Je zwei beziehungsweise drei Kammerstandorte verfügen künftig gemeinsam über ein Arbeitsteam an Mitarbeitern. Den Vorteil sieht Schultes darin, dass sich die Berater in ihrem Fachbereich besser spezialisieren können. Alle Standorte bleiben erhalten, in den Führungsfunktionen wird mittelfristig eingespart. “Wichtig ist die Verankerung in der Selbstverwaltung und der Erhalt der Funktionärsebene, weil wir die Verwurzelung vor Ort brauchen. Es geht um den Input der Bauernfamilien und die Bedürfnisse der Bäuerinnen und Bauern”, erklärte der Kammerpräsident.
Die Arbeitsplatzsicherheit für die Mitarbeiter liegt der Kammerführung am Herzen. Dafür wird von den Mitarbeitern aber Flexibilität bei der Umsetzung der Reform erwartet. Die Landwirtschaftskammer NÖ wird ihren Personalstand durch eine verantwortungsvolle Dienstpostenplanung in den nächsten Jahren in der Landeskammer und in den Bezirkskammern um knapp 30 Mitarbeiter reduzieren. Dies soll eine Einsparung von 1,6 Millionen Euro bringen. “Wir werden Abgänge nicht immer nachbesetzen und die Aufgaben innerhalb des Hauses verteilen, aber kein Mitarbeiter muss um seinen Arbeitsplatz fürchten”, betonte Schultes mit Nachdruck.
Berechenbarkeit für Mitarbeiter und Partner
Ein klares Bekenntnis gab Schultes auch zu den Verbänden und Vereinen ab. Man wolle die Unterstützung und Zusammenarbeit beibehalten, aber Möglichkeiten der Optimierung erarbeiten.
Neben den Einsparungen braucht es ein ausgeglichenes Budget, aber auch Berechenbarkeit auf der Einnahmenseite. Die laufende Entwertung der seit 1986 nicht angepassten Kammerumlage ist durch eine Valorisierung zu stoppen. “Wertbeständige Kammerqualität braucht wertbeständige Finanzierung. Daher erwarten wir die Valorisierung der Kammerumlage”, erklärte der Präsident.
“Der Beschluss zur Struktur- und Organisationsreform lässt uns selbstbewusst in die Zukunft blicken”, so Schultes zufrieden.