Landesagrarreferentenkonferenz strebt einheitliche Regeln gegen Problemwölfe an

Wölfe werden immer mehr zum Problem. FOTO: petrov92-adobe.stock.com

Die Vereinheitlichung in der Vorgehensweise zur Entnahme von Problemwölfen über alle Bundesländer sowie die Definition der Parameter für die Ausweisung von Weideschutzgebieten wurden in der Landesagrarreferentenkonferenz am Freitag beschlossen.

Die Umsetzung erfolgt durch eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Fachexperten der jeweiligen Bundesländer. Aktuell ist die Entnahme einzelner Problemwölfe zwar rechtlich bereits möglich, die Vorgehensweise ist jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und kommt auch auf die Ausweisung von Weideschutzgebieten an. “Die Meldungen von Wolfsrissen häufen sich. Das ist nicht nur für Almbauern, sondern auch für die touristische Nutzung von Almen und Wanderwegen ein Problem. Wenn jetzt nicht gehandelt wird und Problemwölfe entnommen werden, sind die heimischen Almen bald nicht mehr bewirtschaftbar”, machte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger aufmerksam.

“In unseren Nachbarländern gibt es große Wolfspopulationen. Aufgrund deren Vermehrungs- und Wanderungspotenzial und des hohen EU-Schutzstatus für große Beutegreifer werden wir es auf unseren Almen weiterhin mit großen Raubtieren zu tun haben. Es ist aber unsere Aufgabe, der heimischen Almwirtschaft so gut wie möglich zur Seite zu stehen. Der heutige Beschluss ist nur ein Mosaikstein in einem nötigen Maßnahmenbündel. Dazu gehören selbstverständlich auch Gespräche über den Schutzstatus des Wolfs auf europäischer Ebene”, erklärte der Tiroler LH-Stellvertreter Josef Geisler.

In Österreich wurden heuer schon mehr als 200 Tiere, hauptsächlich Schafe, von Wölfen gerissen. Zum Vergleich: In der gesamten Almsaison 2020 waren es knapp 300 nachgewiesene Risse. Vor allem die Bundesländer Tirol und Salzburg sind stark betroffen, zuletzt auch die Steiermark und Kärnten.

Das vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus initiierte Österreichzentrum Wolf, Bär, Luchs unterstützt die betroffenen Almbauern nach einem Rissereignis mit sogenannten Notfallteams. Dabei geht es um die Bergung von toten und verletzten Tieren, das Zusammentreiben der versprengten Tiere, die Errichtung eines Nachtpferchs etc. Die Notfallteams sind meist binnen kürzester Zeit vor Ort.

 

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AUTORAIZ, Red. SN
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