In Oberösterreich halten derzeit knapp 3100 Betriebe mehr als 78.000 Schafe. Aufgrund der guten Nachfrage steigen diese Zahlen derzeit stark an. „Das älteste Nutztier der Welt liegt im Trend, da sich bei der Schafhaltung der Verbraucherwunsch und die landwirtschaftliche Realität decken“, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger. Mittlerweile ist Oberösterreich in der Kleinwiederkäuerhaltung (Schafe und Ziegen) das tierstärkste Bundesland. „Viele Bäuerinnen und Bauern haben die Schafhaltung als zukunftsträchtigen Erwerbszweig für sich erkannt“, so Waldenberger. Die notwendigen Ställe dafür seien relativ kostengünstig zu realisieren und die Tiere suchen sich auch auf steilen Weiden ihr Futter selbst.
Die Schafhaltung ist hierzulande sehr kleinstrukturiert, jeder zweite Schafhalter hat weniger als zehn Tiere im Stall. Knapp 380 größere Betriebe halten 60 Prozent des oberösterreichischen Bestandes – für diese stellt die Schafhaltung auch eine wesentliche Einkommensquelle dar. Einige Betriebe leben auch ausschließlich von der Schafhaltung. Lammfleisch gilt als sehr fettarm und ist vielseitig zu verwenden, der Verbrauch liegt bundesweit bei etwa 1,2 Kilogramm pro Kopf und Jahr.
Etwa 95 Prozent der Schafe hierzulande werden zur Erzeugung von Lammfleisch gehalten. Die Lämmer aus den Kleinstbeständen dienen der Eigenversorgung, die mittleren und größeren Betriebe vermarkten ihr Lammfleisch hauptsächlich direkt an den Endverbraucher. Dank bestehender Markenprogramme ist Junglammfleisch auch im Lebensmitteleinzelhandel das ganze Jahr erhältlich.
Koppelprodukte
Ein Koppelprodukt der Lammfleischerzeugung ist die Schafwolle der Muttertiere. Insbesondere die durch den Landesverband für Schafzucht und Schafhaltung entwickelten, zu Düngern verarbeiteten Schafwollpellets boomen bei Hobbygärtnern, Blumenfans und Gemüsebauern. Zudem verarbeiten sehr aktive Betriebe die Schafwolle zu Textilien.
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- Laufende Schafe Böhm: Böhm