Neben dem Dieselpreis waren es zum Zeitpunkt der telefonisch durchgeführten Umfrage im November 2022 auch “steigende gesetzliche Auflagen und Bürokratie” sowie “Wetterveränderung durch den Klimawandel”, die den befragten Landwirten zu schaffen machten.
„Hohe Düngerpreise treffen
vor allem konventionelle Marktfruchtbetriebe.“
Für 91 % stellt eben der Dieselpreis die aktuell größte Herausforderung dar, da davon praktisch alle Betriebstypen betroffen sind. Gleich dahinter und als größter Block schlagen sich die Rahmenbedingungen für die Produktion nieder. Häufig genannt werden steigende gesetzliche Auflagen mit 78 %, Einschränkungen durch Richtlinien der EU mit 67 % und die immer da gewesene Bürokratie mit 74 %. Das dritte große Problemfeld für die bäuerliche Berufsgruppe stellt der Klimawandel dar. Rund zwei Drittel der Landwirte berichteten, dass ihnen die Wetterveränderungen große Sorgen bereiten würden. Gemeinsam ist allen genannten Themen, dass die Betriebsführer selbst wenig verändern können, ganz im Gegensatz zur Arbeitsbelastung, die 64 % der Befragten als Herausforderung wahrnehmen. “Konkurrenzprodukte aus anderen Staaten” bereiten den Befragten weniger Sorgen, und nur 40 % der Landwirte fühlen sich von der mangelnden Wertschätzung in der Gesellschaft direkt betroffen.
Quelle: KeyQUEST
Arbeitsbelastung bei Tierhaltern größer
Je nach Betriebszweig oder Wirtschaftsweise schwanken die Einschätzungen der Herausforderungen fürs Jahr 2023 deutlich. Studienleiter und KeyQuest-Geschäftsführer Johannes Mayr dazu: “Die aktuell hohen Düngerpreise beispielsweise treffen vor allem konventionell wirtschaftende Marktfruchtbetriebe, während sie Bio-Landwirte und Tierhalter kalt lassen.” Die gestiegenen Düngerpreise fordern mit 51 % die konventionell wirtschaftenden Landwirte deutlich stärker, während dies nur 8 % der Bio-Bauern angeben. Mit 62 % sind vor allem Betriebe ohne Tierhaltung überdurchschnittlich stark von den gestiegenen Düngerpreisen betroffen, bei den Tierhaltern geben dies lediglich 35 % an. Der Klimawandel macht den Nicht-Tierhaltern mit 73 % offenbar deutlich mehr Sorgen als den Tierhaltern mit 67 %. Weitere Unterschiede sieht man bei der Arbeitsbelastung am Betrieb, die für zwei Drittel der Tierhalter eine Herausforderung darstellt, hingegen nur für jeden zweiten viehlosen Betrieb. Die unsichere Einkommenssituation betrifft Tierhalter zudem stärker als Nicht-Tierhalter.
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