Der vor zwei Wochen gefasste Beschluss des Europäischen Parlaments zur Erneuerbaren Energie Richtlinie (“RED III”) verhindert den weiteren Ausbau der Biomassenutzung und ist für den OÖ Bauernbund “ein Hindernis in Sachen Umwelt- und Klimaschutz”, mit der aktuell vorliegenden Richtlinie die ambitionierten und verpflichtenden Klima- und Energieziele zu erreichen, sei unmöglich.

“Verantwortungslos, widersinnig und klimapolitisch fahrlässig”

Daher forderte die Vollversammlung das zuständige Bundesministerium für Klimaschutz dazu auf, sich bei den kommenden Verhandlungen für den weiteren Ausbau der Biomassenutzung einzusetzen. “Holz aus den heimischen Wäldern als erneuerbare Energieträger nicht zu nutzen wäre verantwortungslos, widersinnig und auch klimapolitisch grob fahrlässig. Auch die oberösterreichischen Energietechnologieunternehmen sind weltweit gefragt und befinden sich im absoluten Spitzenfeld. Jeder vierte automatische Biomasseheizkessel in der EU stammt aus Oberösterreich”, betont LK-Vizepräsident und Bauernbund-Fraktionsobmann ÖR Karl Grabmayr. Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner ergänzt: “Um die im Regierungsprogramm 2020 bis 2024 verankerte Zielsetzung eines klimaneutralen Österreichs bis spätestens 2040 zu erreichen, ist das zuständige Klimaschutzministerium aufgerufen, sich im weiteren Diskussionsprozess auf Ebene des EU-Fachministerrates mit aller Kraft für den weiteren Ausbau der österreichischen Biomassenutzung einzusetzen und auch weiterhin als erneuerbaren Energieträger anzuerkennen.”

Der Hintergrund: Durch die Einführung einer praktisch völlig untauglichen Definition für “Primärbiomasse” soll die direkte Nutzung von Biomasse aus dem Wald auf dem durchschnittlichen Niveau des Jahres 2017 bis 2022 eingefroren werden. In weiterer Folge soll diese Menge bis 2030 auf ein noch unbekanntes Niveau reduziert werden. Angebliche Übernutzungen des Waldes sollen so verhindert werden. Fakt ist jedoch, dass die Waldfläche der 27 EU-Mitgliedstaaten in den letzten 30 Jahren um ca. 14 Mio. Hektar ausgeweitet wurde.

Strompreise: Konkrete und entlastende Maßnahmen

Wie alle Unternehmen haben auch bäuerliche Familienbetriebe immer mehr mit den extrem gestiegenen Stromkosten zu kämpfen. Besonders betroffen sind tierhaltende Betriebe und Direktvermarkter. Das sich weitere Preisanstiege abzeichnen, denken immer mehr Betriebsführer über einen Aussteig aus der Produktion nach.

“Die Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgungssicherheit Österreichs ist essenziell. Seitens der Bundesregierung müssen deshalb konkrete und rasch wirksame Maßnahmen zur Entlastung der Höfe hinsichtlich der Stromkosten umgesetzt werden”, fordert Grabmayr.

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