„Kein Ei-Export nach Amerika!“

Die angespannte Lage am US-amerikanischen Eiermarkt sorgt international für Aufsehen. Aufgrund massiver Produktionsausfälle in den USA mehren sich Anfragen an europäische Produzenten, darunter auch Österreich.

Die Legehennenhalter in Niederösterreich halten den heimischen Konsumenten auch in Krisenzeiten die Treue, statt ihre Eier teurer an die USA zu verkaufen. „Unsere heimischen Eierproduzenten stehen für höchste Qualität, kurze Transportwege und Versorgungssicherheit. Unsere klare Priorität ist die Versorgung der heimischen Bevölkerung, das war immer so und das bleibt auch so“, erklärt Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Insgesamt sorgen in Niederösterreich 543 bäuerliche Betriebe dafür, dass genug heimische Eier für den Markt zur Verfügung stehen. Und das auch zu Spitzenzeiten wie Ostern.
Die Vogelgrippe habe vor Augen geführt, wie sensibel der Markt sei. Für eine zukünftige Sicherstellung der Versorgung mit heimischen Eiern sind Erzeugerpreise erforderlich, welche Neuinvestitionen ermöglichen. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Marktteilnehmer mit ins Boot. Die Stallbaukosten haben sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt, zeitgleich sind auch Energie- und Personalkosten gestiegen, die gesamten Mehrkosten müssen in der Preiskalkulation bei Eiern berücksichtigt werden, sonst finden wir keine neuen Betriebe“, gibt Schmuckenschlager zu bedenken.

Beim Ostereierkauf auf die Herkunft achten

Auch der Obmann der Geflügelwirtschaft Niederösterreich, Martin Schrall, betont: „Der Eierkonsum ist in den letzten zwei Jahren deutlich angestiegen. 248 Eier werden in Österreich pro Kopf und Jahr verzehrt. Früher waren es noch 230 Eier.“ Man wisse dieses Vertrauen in die regionale Produktion zu schätzen, so Schrall und ergänzt: „Dieses Vertrauen werden wir nicht aufs Spiel setzen, indem wir auf kurzfristige, internationale Anfragen reagieren und unsere Eier zu höheren Preisen exportieren, für uns zählt Handschlagqualität.“
Trotz internationaler Nachfrage bleiben die Eier aus Niederösterreich also dort, wo sie hingehören: im eigenen Land. Speziell in der Gastronomie sind heimische Eier LK-Angaben zufolge Fixstarter. Laut Schrall sind trotz knapper Verfügbarkeit auch für das Osterfest genügend bunte Eier aus Österreich garantiert. Gerade bei Ostereiern ist für Konsumenten besondere Vorsicht geboten: Anders als bei Frischeiern gibt es hier keine verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Wer sich also rot-weiß-rote Osterboten nach Hause holen möchte, sollte besonders auf die Auslobung der Herkunft mit dem AMA-Gütesiegel achten.

Quelle: Foto: Eva Lechner/LK Niederösterreich
Für Niederösterreichs Bauernvertreter hat die regionale Versorgung mit Eiern jedenfalls oberste Priorität.

- Bildquellen -

  • LK Präsidium: Foto: Eva Lechner/LK Niederösterreich
  • Eier: Foto: Agrarfoto
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AUTORRed. JST
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