Die rollierende Marktanalyse der Agrarmarkt Austria (AMA) weist für das erste Halbjahr 2022 ein Plus im Bio-Absatz aus. Kernbotschaft von Bio Austria-Obfrau Getraud Grabmann und AMA-Marketing Geschäftsführer Michael Blass anlässlich des EU-Biotags: Bio bleibt im Trend – Krise hin oder her.

Moderatere Preissteigerung
Durchschnittlich gaben Österreichs Haushalte von Jänner bis Juli dieses Jahres zweieinhalb Prozent mehr für Bioprodukte aus als im Vorjahr. Bio Austria erklärt sich die Steigerung mit dem dahinschmelzenden Preisunterschied zwischen Öko und konventionell. Damit könne man dem Konsumenten derzeit den Griff zum Bio-Produkt erleichtern, resümiert Grabmann. Und tatsächlich war herkömmliche Butter im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent teurer, Ökobutter nur acht Prozent. Eier stiegen gegenüber 2021 um 15 Prozent, Bioeier nur um fünf. Besonders extrem ist das Beispiel Kartoffeln. Während die Bio-Knollen etwa auf gleichem Preisniveau wie 2021 lagen, war konventionelle Ware im Handel 19 Prozent teurer.

Verbraucherpreisentwicklung ausgewählter Produkte in Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau.

Kunden: jung und postmateriell
Den höchsten wertmäßigen Bio- Anteil am österreichischen Einkaufskorb nahm auch im vergangenen Halbjahr Bio-Milch und Joghurt ein. Dort werden 30 Prozent Bio gekauft. Besonders betont wird von Bio Austria, dass 97 Prozent der Österreicher beim Einkauf zum Bio-Sortiment greifen. Häufigkeit und Menge des Bioanteils haben sich nach einem Peak in der Corona-Pandemie nun wieder leicht reduziert. Es sei allerdings kein „entweder, oder“ sondern ein „sowohl als auch“ wie AMA-Marketing-Boss Blass erklärt. Regelmäßig zu Bio greift heute eine „junge, urbane, postmaterielle und gebildete Konsumentenschaft“, so Blass. Nachsatz: „Die zunehmend schwerer einzuschätzen ist.“

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AUTORClemens Wieltsch
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