In Österreich ist die Vermarktung der Speiseerdäpfel aus der alten Ernte schon weit fortgeschritten. Die Läger bei den Landwirten sind weitgehend geräumt. Die noch vorhandenen Vorräte bei den Händlern dürften bis Ende Mai reichen und damit einen nahtlosen Übergang zur neuen Ernte ermöglichen.
Die Aussortierungen durch den Qualitätsabbau der Lagerware steigen naturgemäß an, halten sich aber noch im normalen Rahmen. Im Lebensmitteleinzelhandel wird das Sortiment auch durch Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum laufend ergänzt wird. Die angebotenen Mengen importierter Frühkartoffeln im LEH sind aber noch überschaubar und preislich auch entsprechend teuer.
Das Erzeugerpreisniveau für Inlandsware dürfte bis zum Saisonende stabil bleiben. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 22 bis 25 Euro/dt bezahlt, für Übergrößen meist 20 Euro/dt. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 26 Euro/dt zu erzielen. Für exportbestimmte Ware ohne AMA-Gütesiegel liegen die Erzeugerpreise regional auch deutlich tiefer.
Deutschland: Stärkeverarbeitung entlastet den Speisemarkt
In Deutschland ist das Angebot an Speiseware zuletzt deutlich kleiner geworden, dennoch ist es noch immer gut ausreichend. Schwache Kartoffelqualitäten kamen verstärkt bei den Stärkeherstellern unter und entlasteten damit den Speisemarkt. Das Angebot für den LEH kommt nun zunehmend aus gekühlten Vorräten, die sich dem Vernehmen nach recht gut gehalten haben. Mit der Umstellung auf Kühlhausware war auch der eine oder andere Preisaufschlag möglich. Im Bundesdurchschnitt wurden zuletzt 11,30 bis 11,90 Euro/dt genannt.
Martin Schildböck, LK NÖ