Getreidemarkt KW 16/2018: Börsen wieder im Abwind

Winter und Trockenheit in den Plains und im Nordwesten der USA halten an und setzen den Weizenbeständen zu. Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China verunsichern die Märkte weiterhin. Und in Frankreich hemmen Eisenbahnerstreiks die Getreidelogistik. Dazu kommt, das der Verfall des Rubels den Weizenexporten aus Russland Rückenwind gibt. Demgegenüber bleiben die Weizenexporte aus der EU und aus den USA stockend was die Weizennotierungen unter Druck setzt.
Auch Mais gab von seinen Gewinnen ab. In Europa bestimmt das Geschäft mit Futtergetreide die Märkte. Gerste ist zum Teil schon teurer als Weizen und mangels Exportgeschäften landet zum Beispiel in Deutschland Qualitätsweizen schon im Futtertrog.
Die Bestände zur Ernte 2018 in Österreich sähen sehr gut aus und seien unbeschadet über den Winter gekommen, heißt es seitens der Pflanzenbauer. Der strenge Frost habe nicht einmal den Rapsbeständen etwas anhaben können.

Auf und Ab bei heimischem Brotweizen

Im Brotweizengeschäft in Österreich geht es auf und ab. An der Wiener Produktenbörse gab in der Vorwoche die Notierung des Premiumweizens nach und fügte sich wieder in den längerfristigen Trend eines kontinuierlichen Abbröckelns ein. Es heißt, dass zwar noch Bedarf vorhanden sei, den Abnehmern sei aber ebenso bewusst, dass auch noch ausreichend Ware verfügbar sei. Die Vermarktung bis Saisonschluss wird damit als „offenes Match“ beschrieben. Dürften die Preisgebote den Lagerhaltern nicht behagen, würden so manche dem Vernehmen nach auch eine Überlagerung ins Auge fassen.

Gleichzeitig zog Qualitätsweizen gegenüber seiner Letztnotierung vor 14 Tagen an und notiert praktisch auf einem Niveau mit der Premiumware. Aus heimischer Produktion sind aus der Ernte 2017 nur geringe Mengen da, beziehungsweise soll das Gros schon verkauft sein. Der ebenfalls sehr knapp verfügbare und gefragte Mahlroggen hielt seine ungewöhnlich hohe Notierung und ist damit schon teurer als beide Aufmischweizensortierungen.

Futtergetreide weiterhin sehr fest

Wegen des geringen Angebots und der anhaltenden Nachfrage hält sich der Futtergetreidemarkt weiterhin sehr fest. Die Wiener Börse setzte dementsprechend die Futtergerstennotierung neuerlich, auf nunmehr deutlich über 150 Euro/t hinauf. Ölkuchen und Schrote blieben unverändert, wobei hier von einem Gezerre ohne eindeutige Markttendenz berichtet wird.

Christian Posekany, AIZ

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