Kartoffelmarkt KW 45/’24: Ein Fünftel der Ernte muss weggeworfen werden

Der heimische Speisekartoffelmarkt zeigt sich im Wesentlichen unverändert zu den Vorwochen. Die Anlieferungen der Landwirte laufen weiter in gewohntem Umfang. Unverändert hoch bleiben auch die qualitätsbedingten Aussortierungen. Aussortierungen in der Höhe von zwanzig Prozent und mehr sind heuer leider die Regel als die Ausnahme. Die Nachfrageseite entwickelte sich zuletzt durchaus erfreulich. Monatswechsel, Feiertag sowie laufende Aktionen des LEHs sorgten für entsprechende Impulse.
Bei den Erzeugerpreisen gab es keine Änderung zur Vorwoche. In Niederösterreich und Oberösterreich wurden Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 30,- €/100kg übernommen, wobei einzelne Aufkäufer weiterhin Abschläge für erhöhtem Sortieraufwand einbehalten. Angesichts der hohen Produktionskosten sowohl bei den Landwirten als auch bei den Packbetrieben werden Rufe nach entsprechenden Preisanpassungen in der Branche lauter. 

Deutschland: Große Ernte aber auch hohe Absortierungen

Mittlerweile strebt auch in Deutschland die Speisekartoffelernte ihrem Ende entgegen. In der Südhälfte Deutschlands müssen die Käufer ja schon längere Zeit auf Lagerware oder auf übergebietliche Zufuhren zurückgreifen. Prinzipiell gäbe es zwar auch hier durchaus nennenswerte Kartoffelflächen, die noch nicht abgeerntet worden sind. Diese sind aber einfach zu nass, um noch die Speisekartoffeln zu bergen. Im Norden Deutschlands dürften sich die Erntearbeiten noch bis Mitte November hinziehen. Neben der Feldware wird der Markt derzeit vorrangig mit Ware aus Zwischenlägern und Feldmieten versorgt. Preislich gibt es dabei keine Änderung.
Die Erzeugerpreise für gute Qualitäten lagen zuletzt im Bundesmittel weiterhin bei meist 19,- bis 21,- €/100kg. In der Branche werden aber mittlerweile bereits Zeitpunkt und Höhe der ersten Lagerkostenaufschläge diskutiert. Angesichts einer Bruttoernte von 12,7 Mio. Tonnen ist diese positive Stimmung am Speisekartoffelmarkt schon erstaunlich. Vermutlich dürften hohe Absortierungen sowie der verstärkte Einsatz von Speisekartoffeln für die Herstellung von Kartoffelprodukten den Mengenzuwachs für frische Speisekartoffeln an den Endverbraucher doch begrenzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

- Werbung -
AUTORMartin Schildböck, LK NÖ
QuelleH.M.
Vorheriger ArtikelAgrar-Terminmarkt (5. November ’24) / E-Weizen ab Station um 55 Euro/t über Matif
Nächster ArtikelBausteine für Landwirtschaft